Der Sterne Reich, die irdischen Gefilde
Beherrschte einst der Märchengeist; als Blüthe,
Als Stern verschied das Herz, das schmerzlich glühte,
Zum Menschen ward der Rose Duftgebilde.
Des Märchenschicksals launigbunte Milde
Hegt noch Natur im innersten Gemüthe,
Die Wunder einer längstverklung'nen Mythe
Erblickt die Gegenwart in klarem Bilde.
Der Sehnsucht Macht entfesselt von den Schranken;
Des Staubs Genosse wird vom Staub sich trennen,
Bald ruht der Schmetterling im Duft der Rosen.
Zum Liede werden liebende Gedanken,
Das Lied verstummt im Kuß, daß wir erkennen
Der Liebe liebliche Metamorphosen.
Aus: Sonette von Edmund Dorer
Dresden 1858 Druck von B. G. Teubner