Ich glaube deine hand kan wunder-wercke machen;
Die angenehme zeit hat sich schon längst versteckt /
Die blumen-felder sind mit schnee und eyß bedeckt /
Doch soll der frühling itzt auff deinem rocke lachen;
Ich seh die blumen blühn / ich finde tausend sachen /
Die uns vor diesem nur der sommer ausgeheckt /
Durch deine wunder-kunst im winter aufferweckt;
Wie? kan es möglich seyn / daß solches menschen machen?
Gewiß ein ander muß sich hier zu schwach gestehn;
Lisetten aber wird es stets nach willen gehn /
Weil noch der frühling wird an ihrem leibe blühen /
Die rosen / welche sie in ihren rock versetzt /
Und diese lilien / die man vor wahre schätzt /
Sind ihr von wange / halß / von brust und schoß geliehen.
(Theil 4 S. 80)
Als sie ihr im winter einen sommer-rock mit blumen nehte
More from Poet
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Hilff himmel! welch ein bild! soll das Lisette seyn?
Ist das ihr netter leib / ihr zartes angesichte?
Wie? oder äffet mich vielleicht der augenschein /
Indem ich nur auff sie stets die gedancken richte;
Ach nein! du bist es nur; ich kenne... -
Geh hin beglücktes blat / geh küsse diese hände /
Die mich mein unfall itzt nicht selber küssen läst /
Geh / sprich / daß Saladin dich an Lisetten sende /
Der treue Saladin / der seinen lebens-rest
In einer frembden lufft mit seuffzen soll... -
Wie lange muß dein knecht doch etwas von dir bitten /
Worinnen man dich nicht genung bewundern kan;
Ein stümper darff sich nur vor frembden ohren hütten;
Du aber greiffst den ruhm der besten meister an /
Und kanst dich über sie mit gutem... -
Was seh ich? ist es wahr? darff ich den sinnen trauen?
Wie? oder seh ichs nicht / was doch die augen schauen?
Ach! ja / sie ist es selbst / ihr gang / statur und kleid /
Trifft mit Lisettens ein / hier ist kein unterscheid.
So bin ich... -
Als ich nechst deine pracht / mein engel / wohl erwog /
Und mir den fürhang recht von beyden augen zog /
Da fand ich daß mit dir auff erden nichts zu gleichen;
Denn / wer vollkommen ist / vor dem muß alles weichen.
Hierauff sah ich den glanz...