Um einen glücklichen Tod
O Du, des Lebens Schirm'rin, und and're Lust
Des Sängers: Der ich Meines und mich dazu
Als eigen weihte: gib, daß, ehe
Rufe das Loos, und die Augen schließe,
Daß reuevolle Thränen, und fröhliche
Von heil'gem Schmerze, tief in den finstern Schlund
Des Meeres alle Schuld versenken.
Dann mir den Faden mit zartem Finger
Abschneide, Jungfrau! Nimmer die Hand der Drei,
Der fabelhaften, stürze den Rocken mir.
Ich traue nicht. Du spinn' o meine,
Oder ja richtiger Deine Wolle.
Dies wünsch' und fleh ich; so aus des Herzens Born.
Die lezte Stunde rinnen du laß; so laß
In's große, uferlose Zeitmeer
Treten du unseren Bach, und traut sich
Die kleinen Wellchen mengen der Ewigkeit.
O dies erwirb Du. So mir bereite wohl
Des trauervollen Todes einst zu
Wandelnde Bahn, und im sanften Schlummer
Die Glieder wiege. Schätze gelobe Der,
Und bau' ein Haus Dir, schneeige Lämmer mag
Dir Jener opfern, und den Estrich
Färben mit rauchendem Eingeweide:
Ich selbst o werde flehend, ich tragen selbst
Die Opferbinde; fallen ich selber Dir.
Umwunden mit dem Laub des Lorbeers
Sinken als Opfer an Deinem Altar.