Caliste mein licht,
So liebest du nicht,
Wie dir sich mein herze auf ewig verpflicht,
Du bleibest wie stein
Bey jammer und pein,
Und scheinest wie felsen bey flammen zu seyn.
2.
Mein redlicher brand
Ist dir bekannt,
Er qvillet aus deiner bezuckerten hand,
Drum heisse die fluth
Der schmerzlichen glut,
Die von dir geronnen, doch selber auch gut.
3.
Entsteinre dich doch,
Zerreisse mein joch,
Fliehst du mich, ich liebe mein unglück dennoch,
Ich bleibe getreu,
Ich schwer es dir frey,
Steht gleich dein erbarmen mir armen nicht bey.
4.
Mein leben ist hin!
Ach ändre den sinn,
Und dencke doch, daß ich ein schatten schon bin.
Schaff, daß mit der zeit
Mein kummer und leyd
Sich endlich wie nebel durch sonnen zerstreut.
(Theil 4 S. 402-403)