Climene, meine treue sinnen
Stehn ewig nur allein nach dir,
Laß meine seuffzer dich gewinnen,
Und rück dein auge nicht von mir,
Dein auge, das mich zwar verletzet,
Doch auch durch seinen winck ergötzet.
Ach höre meine schwere klagen,
Und dencke, bin ich gleich nicht schön,
Kan ich nichts von verdiensten sagen,
Läßt sich kein reichthum bey mir sehn;
So schau, mein unverfälscht gemüthe
Verdient vielleicht noch deine güte.
Du würdigtest mich zu entzünden,
Und reichst kein pflaster für den brand,
Wird sie mich nicht der quaal entbinden,
So reich, o tod, mir deine hand,
Und führe meine blasse leiche,
Nach meinem wunsch, zu deinem reiche.
Denn besser ist es, bald gestorben,
Als lange mit verdruß gelebt;
Weil ich nicht deine gunst erworben,
Nach der ich doch so lang gestrebt,
So sey diß auf mein grab geschrieben:
Hieher versetzte mich mein lieben.
(Theil 7 S. 73-74)