An ***
Ach bluhmen schöner art / die deine lippen zieren /
Von rosen will auff dir ein holder purpur blühn /
Mich wil ein heisser trieb zu deinen knospen führen /
Laß mich den bienen gleich nach süsser beute ziehn /
Kein hartes ungestümm soll deine knospen brechen /
Kein scharffer stachel soll die zarten lippen stechen.
Doch so du selber wilst die süsse wohnung bauen /
Laß meine lippen dir an statt des stockes seyn /
Laß mich bald deinen fleiß / o zartes bienchen! schauen /
Komm trag in meinen mund der säffte Necktar ein;
So kan / wenn ich gleich nicht darff deine blüten küssen /
Ein süsser Alicant von deinen lippen flüssen.
(Theil 5 S. 23)