Franz Kugler

  • Schweifest du mit deinen großen,
    Dunkeln Augen in die Weite?
    Wendest du von mir dein klares
    Angesicht nach jener Seite?

    Ich verschweige ja die Worte,
    Die in meiner Brust erwachten,
    Ach! warum willst du...

  • Wissen es die blauen Blumen,
    Die am Wiesenbache nicken,
    Daß sie hold und lieblich duften?
    Sinn und Auge sie erquicken?

    Wissen es die Nachtigallen,
    Die man in den Buchen höret,
    Daß dem Sehnenden ihr...

  • Und wie im rothen Morgenschein
    Der alte Thurm erglüht,
    Zieht mir der Frühlingshauch herein
    Durch Sinnen und Gemüth.

    Behüt' dich Gott, du feines Kind,
    Und schlaf' in Frieden aus!
    Das ist der helle...

  • Wer in die Sonne schaute,
    Den blendete ihr Licht,
    Und bunte Flecken tanzen
    Ihm lang vor dem Gesicht.

    Das war nicht eine Sonne,
    Das war'n zwei Sternelein,
    Zwei Aeuglein, klar und helle,
    Da ich...

  • Lieben Aeuglein, wüßt' ich, welches
    Ist die Farbe, die euch ziert,
    Wollt' ich gern mit hübschen Bildern
    Nennen euch, wie sich's gebührt.

    Wärt' ihr blau, so wollt' ich sagen,
    Daß der Himmel in euch thront,...

  • Herbstlich kühl weht es von Norden,
    Höher treibt der dunkle Rhein.
    Auf der Fähre lehnt ein Wandrer,
    Blicket in den Abendschein.

    In die goldigrothen Wolken
    Taucht der Speyrer Dom empor,
    Festlich leises...

  • Ade, Ade! Herzliebste,
    Es kann ja nicht anders seyn!
    Zum letzten Mal heut grüß' ich
    Nach deinem Fensterlein.

    O lächle nicht so freundlich,
    Sey nicht so hold und gut!
    Und könntest du mir zürnen,...

  • Auf dem Thurm der Frauenkirche
    Sieht man viele Glocken hangen,
    Darin schon in alten Jahren
    Stündlich fromme Weisen klangen.

    Auf dem Platze wohnt ein Mädchen
    In dem Giebelhaus zur Seiten;
    Jene Glockentöne...

  • Der Mond steht über dem Berge,
    So recht für verliebte Leut;
    Im Garten rieselt ein Brunnen,
    Sonst Stille weit und breit.

    Neben der Mauer, im Schatten,
    Da stehn der Studenten drei
    Mit Flöt' und Geig' und...

  • Was heißest du mich Lieder dichten,
    Wie ich vor Zeiten sang von dir?
    Auf Nichts mehr hab' ich zu verzichten,
    Und alle Wünsche schweigen hier.
    Wer möchte, wenn in Frühlings Räumen
    Der Blüthen Pracht ihn hold begrüßt,
    ...