Lebewohl

Herbstlich kühl weht es von Norden,
Höher treibt der dunkle Rhein.
Auf der Fähre lehnt ein Wandrer,
Blicket in den Abendschein.

In die goldigrothen Wolken
Taucht der Speyrer Dom empor,
Festlich leises Abendläuten
Weht herüber an mein Ohr.

Lebewohl, du süßes Bildniß,
Tröstend Licht in dunkler Nacht!
Von den sel'gen Engeln Gottes
Sey dein Leben still bewacht!

Collection: 
1840

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