Dem fremden Freunde

Es war Dein Wort ein blitzend Schwert,
Das für mich stritt;
Es war Dein Wort der Seele Schrei,
Die für mich litt.
Die herbe Thräne war Dein Wort,
Geweint um mich;
Ein guter Engel war Dein Wort,
Der nimmer wich!
Dein Wort, es gab mir neuen Muth,
Es drang befreiend stolz zu mir;
Du Fremder, sieh mein schlichtes Wort,
Es dankt zu tausend Malen Dir!

Collection: 
1870

More from Poet

  • Uns’re Schiffe willst Du lenken
    Nun nach einem gleichen Ziel?!
    Fern Dir, losgerissen treib’ ich,
    Längst der wilden Stürme Spiel.
    Fürchte Du das böse Zischen,
    Kalte Grollen, fürcht’ das Meer,
    Lass’ mich ringen mit den Wogen,
    Einsam, haltlos, ohne...

  • Reize mich nicht – o reize mich nicht!
    Ich könnte sonst vergessen,
    Wie viel ich thörichte Liebe für Dich
    Und Selbstverleugnung besessen!

    Ich könnte vergessen, was ich Dir galt
    Und was ich um Dich gelitten,
    Drum reize mich nicht – o reize mich nicht,...

  • In bangen Nächten, wenn der graue Wahnsinn
    Mit dürren Fingern an das Hirn mir pochte,
    Wenn glüh’nde Thränen meine Kissen netzten,
    Mein wildes Herz vor Zorn und Sehnsucht kochte –
    In solchen Nächten war mir der Gedanke,
    Daß Du noch lebst, daß ich Dich...

  • Es zuckt durch meine Seel’ ein Blitz
    Mit gelben unheimlichen Flammen,
    Er leuchtet wie der Verzweiflung Witz,
    Er zischet wie kaltes Verdammen,
    Er zeigt mir in seinem fahlen Licht
    Nur einen einz’gen Gedanken:
    Ich seh’ ein weißes Todtengesicht
    Auf...

  • Ihr seid beleidigt, weil ich nicht
    Gerührt in Eure Arme stürze
    Und das Verzeihungs-Arangement
    Mit keiner Reuescene würze.
    Ich flehte nicht, Ihr selber seid
    Nun plötzlich gnädig mir gewogen;
    Doch legt die Gnadenmienen ab,
    Schaut, welche Kluft Ihr...