O laß den Blick auf Deinem Antlitz weilen,
Wo Geist und Anmut lieblich sich umschlingen,
Wo von des Lebens tiefsten Räthseldingen
Die Liebe redet in lebendgen Zeilen.
O laß nicht allzuhastig niedereilen
Die seidnen Wimpern, die gleich Schmetterlingen
Sich kosend über blauen Blumen schwingen,
Des Himmels Glanz auf Erden auszutheilen.
Schon manches schöne Kind war mir gewogen,
Das hoch ich pries im hellsten Liedertone -
Doch fand ich stets, daß ich mich selbst betrogen.
Und Du, von der ich Rosen bat zum Lohne,
Du Einzge, die ich Allen vorgezogen,
Reichst kalt mir des Poeten Martyrkrone.