13.
Wie doch ein Traum so groß beglücken kann!
Bis tief in lauten Tag hinein
Begleitet mich sein Widerschein . . .
Und kamst du nun, du ferner Mann,
Nach so viel Zeit zu mir herein,
Um eine Nacht mit mir zu sein?
Denn Jahre sinds, seit mich dein Auge frug
Und deine ach so wilde Hand
Im Dunkel sich zu meiner fand
Und ich an deiner Sehnsucht trug,
Am Blick, der mir im Herzen stand,
Du fremder Mann, du Unbekannt!
Kaum eine Stunde waren wir uns nah,
Da süße Gunst sich Günste stahl /
Und mir zur Seite mein Gemahl!
Dann Jahre, daß ich nicht dich sah . . .
Und nun, so selig wie Choral,
Dein Blick, dein Mund, dein Wunsch von Stahl . . .
Nun trag ich dich in mir, geliebter Mann! /
Wie doch ein Traum so tief beglücken kann.