105.
Ist hier das Haus, das unsrer Liebe Sehnen
Zum Tempel weiht' allseliger Gefühle?
Der Tempel steht, ein Haus voll öder Kühle
Will über seine Priesterin sich lehnen.
Wie sich die Häuser einsam vor mir dehnen!
Ich steh' allein im gällenden Gewühle,
Und keiner fragt von allen was ich fühle,
Nach welchem Zauber sich die Blicke sehnen.
Sonst durft' ich unten nur vorübergehen,
Da schien die Sonn' aus diesen stummen Scheiben,
Da lacht' ein Stern, wenn dort der Mond am Himmel.
Mag ich mich tagelang durch dies Gewimmel,
An diesem Hause mich vorübertreiben:
Die Flamm' erlosch, und kalte Lüfte wehen.