Von steinerner Terrasse
Blick ich aus Rom herab –
Da liegt es mir zu Füßen:
Halb Siegesthor, halb Grab!
Dieselbe gold’ne Sonne
Verklärt im Niedergeh’n
Des Lebens und des Todes
Gewaltige Trophä’n!
Hier flammt sie in der Kuppel
Sankt Peter’s aus und bricht
Im Strahle der Fontainen
Ihr siebenfarbig Licht!
Dort tilgt sie Schmach und Schande
Hinweg als Königin
Und wirft den eig’nen Purpur
Auf’s Grab des Palatin!
Und Heilige und Kreuze
Und morscher Tempel Zier
Erglänzen, wie zum Hohne,
Gleich warm geküßt von ihr:
Und in die Lüfte zaubert
Sie eine Rosenflur –
Wie schön und grausam lächelst
Du über Rom, Natur!