• Dir

    Noch hat es viele Möglichkeiten·
    dies unser Leben ist so reich!
    Lass uns vertrauend weiterschreiten
    in hoher Sonne Strahlengleiten:
    was kommen mag wir tragen gleich.

    Und unsrer Liebe gutes Zeichen
    ist über unsern Pfad gestellt·
    das leuchtende darf nicht erbleichen:
    das...

  • Lass, Vertrauteste, zusammen
    uns den steilen Pfad ersteigen:
    meine Sehnsucht wird in Flammen
    wallend uns die Wege zeigen.

    Schatten schleichen in den Talen,
    drücken auf die dumpfen Tage.
    Mich verlangt nach heissen Strahlen,
    der ein heisses Herz ich trage.

    Nebelt's...

  • Ich möchte die Schönheit in mich trinken,
    die Schönheit, die schon meiner harrt.
    Wo bleibst du, sagt sie, ich steh erstarrt,
    und ich will erweichen und will versinken
    in eine lebende Gegenwart,
    ich will in einen untertauchen,
    der mich nicht allen andern zeigt,
    der mich verschlingt und mich verschweigt,...

  • Sehnend schau ich hinaus:
    riefst du mich, liebliche Seele?
    Bang in der hämmernden Kehle
    fühl ich das lastende Haus.

    Schwingen wachsen mir schon.
    Seele, Seele, ich nahe!
    Dass ich dich wieder empfahe,
    kündets der bräutliche Ton?

    Wellen heben empor
    sich aus...

  • Wenn in den reineren Regionen
    sich deine Seele meiner eint,
    wird Lächeln in uns beiden wohnen,
    das hell die Erdenform durchscheint,

    wird seliges Erbeben künden
    von gnadenvoller Reinigung:
    hoch über zweifelengen Schlünden
    hält uns der ewige Flügelschwung....

  • Manchmal mein ich es zu halten
    mitten in der Nacht,
    was in wechselnden Gestalten
    mich so selig macht.

    Und es ist mir dann am Tage
    unter meinem Kleid,
    dass ich etwas an mir trage,
    das von Ewigkeit.

    Aus: Richard...

  • Als ich dich liebte, damals, o wie war
    voll Duft und Glanz dein flockenleichtes Haar,
    wenn meine Finger selig es durchbebten!

    Ich weiß nicht mehr, ob deine Augen blau
    wie früher leuchten, kleine Frau,
    als sie im Lichte meiner Liebe lebten.

    Aus...

  • Mai

    Pierrot und Colombine
    oder
    Das Lied von der Ehe
    1902

    Dem Geiste des Watteaus in Andacht


    Bist du endlich gekommen,
    ...

  • Ich hab dich lieb. Warum? Warum?
    Weil es hat müssen kommen.
    Ich schau mich nicht nach Gründen um.
    Weil ich dich lieb hab, Kind, darum
    hab ich dich mir genommen.

    Und wehrtest du dich gegen mich
    auch trotzig mit Gedanken,
    ich küsse dich, und du hast mich
    ja doch gemocht. Und so hab...

  • Deine Augen in Tränen, kleine Frau,
    sind wie der Enzian im Tau.

    Deine Augen, wenn sie lachen und blitzen,
    sind sonnenfunkelnde Berberitzen.

    Dein Mund, wenn er Alltagsdinge erzählt,
    ist ein Rothengst, der im Geschirr sich quält.

    Dein Mund, wenn er küßt und von Liebe spricht,...