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    I.

    Der weißen Lilie, rein und licht,
    Der möcht' ich, Mädchen, Dich vergleichen!
    Sah'st Du im Geist mit Lilien nicht
    Die Engel in der Sel'gen Reichen?

    Ich wünsche Dir, du bleiches Kind,
    Daß, bis die letzten Stunden schlagen,
    Dich Gottes...

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    Dich lieb' ich heiß, wie ich auf Erden
    Noch nimmermehr ein Weib geliebt,
    Und nimmer kann mir Frieden werden,
    Wenn nicht Dein Herz mir Frieden giebt.
    Darf ich auf Deine Liebe hoffen?
    Ist mein Dein Herz? O Liebste, sprich!
    Des Himmels Pforten sprengt' ich offen
    Für Dich!...

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    I.

    Die Blume wünsch' ich nie zu werden,
    Die nur für Dich die Düfte hat;
    Ich such' noch mehr auf dieser Erden
    Als stiller Freuden Blumenblatt.
    Ich ruh' nicht an des Ufers Borden;
    Ich stürz' mich in den Strom hinein.
    Beseligt ist mein Herz geworden,...

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    Die Lieb' ist ewig wie das Sonnenlicht,
    Und nur die Blumen sterben, die sie weckt.
    O, liebe, liebe, bis das Auge bricht,
    Bis deinen Leib der grüne Rasen deckt!

    Du stehst allein; da faßt mit einem Mal
    Die Liebe dich in voller Jugendkraft,
    Und in dem Herzen weckt der...

  • Die milden Frühlingsfeuer
    Wie stralen sie Tag und Nacht!
    Was je dem Herzen teuer,
    Erscheint in neuer Pracht.

    Mit innigstem Entzücken
    Betracht' ich diese Welt;
    Ans Herze möcht' ich drücken
    Den Wald, die Berge, das Feld.

    Beseligt muß ich saugen
    Den süßen...

  • Nun ruht und schlummert Alles,
    Erd', Menschen, Wald und Wind;
    Das Waßer leisen Falles
    Nur durch die Blumen rinnt.

    Der Mond mit vollem Scheine
    Ruht breit auf jedem Dach;
    In weiter Welt alleine
    Bin ich zur Stund noch wach.

    Und Alles, Lust und Schmerzen,
    ...

  • Schlehenblüt' und wilde Rose
    Hab' ich mir im Wald gepflückt,
    Und dazu mit frischem Moose
    Liebster Schatz, Dein Bild geschmückt.

    Alle Tag' mit jungen Blüten
    Herzgeliebte schmück' ich Dich;
    Frühling muß die Liebe hüten,
    Und die Liebe hütet mich.

    Immer, will es Frühling...

  • Dein ganzes Wesen anmutreich,
    Die schlanke, liebliche Gestalt,
    Der dunkle Blick, die Wange bleich,
    Das Haubt von lichtem Braun umwallt ...
    Die Stirn so hoch und unschuldsrein,
    Der Augen tiefe Milde:
    O Du bist mein, bist ewig mein,
    Ich habe Dich ja im Bilde!

    Das ist der Augen...

  • Wo ich zum ersten Mal Dich sah
    Wie üppig grünt die Wiese da!
    Wo ich zum ersten Mal Dich sprach,
    Da blühn die Veilchen unter'm Hag.
    Wo ich Dich küßt' in dunkler Nacht,
    Da lodert nun der Rosen Pracht.
    Doch wo ich Abschied nahm in Leid,
    Da rauscht jetzt eine Trauerweid':
    So blüht und rauscht das...

  • Eh' ich Dich sah, da war mein Herz voll Ruh',
    Still wie die Erde, wenn der Frühling naht:
    Noch deckt das kühle Weiß die Felder zu,
    Doch drunter sprießt schon warm der Zukunft Saat.

    Seit ich Dich sah, rankt duft'ger Blumenflor
    Um all' mein Wollen, wie ein Frühlingskranz;
    Mit seinen Liedern füllt der...