I.
Die Blume wünsch' ich nie zu werden,
Die nur für Dich die Düfte hat;
Ich such' noch mehr auf dieser Erden
Als stiller Freuden Blumenblatt.
Ich ruh' nicht an des Ufers Borden;
Ich stürz' mich in den Strom hinein.
Beseligt ist mein Herz geworden,
Doch auch der Geist will selig sein!
Den Geist, den treibt's zu kühnen Flügen,
Den Geist, dem Leben Streben heißt!
Dem Herzen kann ein Herz genügen,
Doch tausend Herzen will der Geist.
Nicht steh' ich fern dem Zeitenreigen;
Ein heißer Drang den Busen schwellt. -
Mein Herz ist ewiglich Dein eigen,
Allein mein Geist gehört der Welt!
II.
Das Eine möcht' ich gern erringen,
Vor allem andern gar zu gern:
"Für Dich der Freude Rosenschwingen!
Für Dich des Glückes hellsten Stern!"
Das Eine möcht ich gern erwerben, -
Und dazu gieb, o Gott, mir Kraft,
Daß ich Dir sagen darf im Sterben:
"O Weib, ich hab' Dein Glück geschafft!"
Und daß ich darf das Zeugniß geben
Mir selbst in meiner letzten Stund':
"Mein Leben war ein ernstes Streben
Mit ganzer Kraft, von Herzensgrund.
Für's Edle hat mein Herz geschlagen
Und für das Edle nur allein!" -
O, dürft' ich das mir sterbend sagen,
Wie wollt' ich dann so selig sein!