• (Aus Boehl de Faber's "Floresta")

    1.
    (Glosse)

    "Eia Seele, liebst du Mich?"
    Herr, das...

  • Mich dünket als begönn' ich, Dich zu lieben,
    Mein Herr, mein Gott!
    Hat Knospen doch das starre Reis getrieben?
    Das Auge, das so trocken stets geblieben,
    Es feuchtet sich fürwahr! Doch was sind Thränen? ...
    Laß mich nicht täuschen eitles Liebeswähnen!

    Gleichwie sich Frühjahrsgrün in zarten Spitzen...

  • (In Erinnerung an das spanische Ay alma, me quieres bien)

    "Eia Seele, liebst du Mich?"
    - Still beschämet mich die Frage,
    Da Bejahung kaum ich wage:
    Lieb' mich selber, wenig Dich. -

    "Eia Seele,...

  • "Seele, soll Ich dich erziehen
    Ganz so wie es Mir gefällt?"
    - Eia Herr, das sollst Du freilich,
    Dazu bin ich auf der Welt.

    "Seele, doch dann muß Ich schneiden,
    Muß Ich sengen, thu dir weh!"
    - Arzt, das mußt Du besser wissen
    Als ich Kranker es versteh.

    O so schneide,...

  • Entzückung kenn' ich, doch sie muß entschwinden
    Und kann sich drum dem Frieden schwer verbinden.
    Auch das Gefühl des Friedens ward ich inne;
    Doch ungesteigert ließ er oft die Sinne.
    Einst hoff' ich, daß mich Seligkeit umschlinget,
    Da Friede mit Entzückung sich durchdringet. (...

  • 1. Jesu, es brandet
    Jesu, es brandet,
    Es tost in mir!

    Komm Du gezogen,
    Glätte die Wogen,
    Schreite wie sänftigend Oel drüber hin!
    Sieh, eine Grotte,
    Frei von der Rotte
    Wilder...

  • 1. Bekenntniß
    Ja, mein Gott, Du bist zugegen, -
    Rhätsel, das die Liebe schafft, -
    Nicht nur Deiner Gnade Segen,
    Nein, Du Selber bist zugegen,
    Gott- und Menschheit wesenhaft!

    Ja, mein Gott, Du bist zugegen...

  • Sonnet

    Ach daß mein liebster Schatz ist so gar weit von hinnen:
    Ach daß vergangen ist so mannig Tag unnd Stund
    In der ich nicht geküst der schönsten rohten Mund!
    Ich weis für trawren nicht was ich bald soll beginnen;

    Ihr Berge/ die jhr...

  • Ode Jambica

    Kan denn mein trawrig Hertz und Sinn
    O allerschönste Schäfferin
    Nicht stillen deinen Grimm?
    Soll ich denn gantz und gar verzagen?

    Ich schrey mit heller stimm:
    Schaw selber wie du mich thust plagen/
    ...

  • Epigramma

    O Pfand/ O edles Pfandt/ daß vormahls hat umbringet
    Die schönste Fingerlein/ der/ die mein Hertz bezwinget/
    Biß wilkomm/ tausendmahl/ nun solt du meine Hand
    Auch zieren/ weil du bist der Liebsten Trew ein Pfand.

    Ach was beginn...