In tiefer Nacht, vor deinem Haus
Stand ich in stiller Lust;
Scharf war die Luft, den Mantel schlug
Ich um die heiße Brust.
Ich schaute sinnend, unverwandt
Nach deinem Fenster hin;
Mit mir des Mondes lichter Strahl,
Der in die Scheiben schien.
Wie neid' ich doch den...
-
-
Du fragst mich, was mir fehle,
Was mich so traurig stimmt,
Du fragst, was meiner Seele
Den Ton der Freude nimmt.
Ich darf dir doch nicht klagen
Das Leid, das mich umgibt,
Ich darf dir doch nicht sagen,
Wie sehr ich dich geliebt.
Wie magst du dich erkunden... -
O traue nicht der Farbe meiner Wangen,
Die meines Lebens frühes Abendroth,
Ein letztes Glüh'n - der Tag ist schon vergangen,
Bald naht die Nacht und Alles stumm und todt.
Dann sind verklungen alle meine Klagen,
Die Augen starr, die deine Schönheit sah'n;
Doch wenn du hörst im Lenz den Sprosser schlagen... -
Dein Blick hat von der Stirne mir
Die Falten weggewischt,
Die welken Blumen in der Brust
Mit süßem Thau erfrischt.
Dein Wort hat aus der Seele mir
Den Mißmuth weggescheucht,
Wie Nebel bei des Windes Hauch
Im stillen Thal entfleucht.
Dein Kuß, ein warmer Sonnenstrahl... -
Schön ist der Mond,
Der nächtlich einsam wallt,
So schön bist du!
Doch auch so ernst und kalt.
Mein Herz ein See,
In dem dein Bildniß ruht.
Und bist du nah,
So wechselt Ebb' und Fluth.
Du aber theilst
Dies wilde Drängen nicht,
Streust still... -
Und wieder singt die Nachtigall
Ihr allerschönstes Lied der Nacht,
Und wieder sind die Sterne all'
Wie meine Sehnsucht aufgewacht.
Ich streife still durch Busch und Strauch.
Allein! - so ist mir wohl fürwahr!
Der Abendwind mit lauem Hauch
Streut Blüthen mir auf Bart und Haar.
... -
Sie kniete am Altar voll Frömmigkeit,
Bleich war ihr Angesicht und schwarz ihr Kleid;
Ihr sanfter Blick war niederwärts gesenkt,
Ihr reiner Geist zum Urgeist hingelenkt.
An einen Pfeiler, stummgelehnt von fern,
Gleich einem Abgefallenen des Herrn,
Stand düster ich - und sah von Schmerz erregt,... -
O forsche nicht dem Grame nach,
Der dumpf auf meiner Seele brütet!
Leg' deine Hand, sanft auf mein Haupt,
Und jeder Sturm hat ausgewüthet.
Dann aus geriß'nen Wolken schaut
Des Mondes Halbscheid ruhig nieder;
In meinem Innern ist es Nacht -
Doch eine stille Nacht ist wieder.... -
Kannst du den Sprosser deshalb schelten,
Daß er an seines Weibchens Nest
Aus liederreicher Brust die Töne
Wie Trauersänge schallen läßt?
Daß er voll unbekannter Sehnsucht
In wehmuthvollen Klängen schlägt,
Da doch der Zweig, auf dem er flötet,
Sein Haus und seine Liebe trägt?
... -
Aus des Baches duft'gem Blüthenrahmen,
Aus den Wellen lächelt mir dein Bild,
Alle Lüfte rufen deinen Namen,
In den Sternen prangt er, klar und mild.
In den Wolken glaub' ich dich zu sehen,
Auf den Bergen, tief im dunklen Wald,
Deine Stimme glaub' ich zu verstehen,
Wenn des Sprossers Lied den...