• Betagter Renegat der lächelnden Dione!
         Du lehrst, daß Lieben Tändeln sey,
    Blikst von des Alters Winterwolkenthrone
         Und schmälest auf den goldnen May.

    5 Erkennt Natur auch Schreibepultgeseze?
         Für eine warme Welt – taugt ein erfrorner Sinn?
    Die Armuth ist, nach dem Aesop, der Schäze
         Verdächtige Verächterin.

    Einst als...

  • Da neulich sah ich wie in der Jugendzeit
    Dich weißen Hauptes, irgendwohin den Blick
         Gerichtet nach einer Vokabel,
              Welche ein Schüler verloren hatte.

    5 [35] Ein andrer mußte...

  • [21] An einen garnisondienstfähigen Dichter

    Du schlägst die kriegerisch-verstimme Leier,
    du singst von Haß und Blut und Pulverrauch –
    und heißt vielleicht nur Gottlob Emil Meier,
    ...

  • [93] An einen jungen Prahler.

    Dir hat, wie du mir selbst erzählt,
    Es nie an Phillis Gunst gefehlt.
    Du sprichst, dir hab sie viel erlaubt,
    Und du ihr noch weit mehr geraubt.
    5 Doch jezt...

  • [108] An ihren Papa

    Amici! Plaudite! - Die bunten Bänder
    und Wimpel flattern froh im Wind!
    Wie danke ich dir gütigem Spender
    für dieses Kind! -

    5 Du würdiger Greis – vor so und so viel Jahren
    ...

  • An mein Reitpferd.

    O Thier, das schnell wie Wolkenflug
    Mich oft zu Linas Küssen trug,
    Dir Dank und Lohn zu geben
    Soll dich mein Lied erheben.

    5 Oft eiltest du bei Sturm und Nacht
    Von ihr gewünscht, von ihr gedacht,
    Auf dir bekannten Wegen
    Der Wartenden entgegen.

    Du schliefst im Gras, wenn leise sich
    10 Mein Schritt am...

  • [240]

     An mein Volk.

    Ich möchte wol geehrt von Vielen sein,
    und auch geliebt; ich weiß es wohl.
    Aber niemals soll
    mein Stolz und Wert mir drum gemein
    5 mit hunderttausend Andern sein.

    Ich hab ein großes...

  • [8] An meine Eltern.

    Ihr, die Jehovahs: Sterbet! aus dem Kreise
    Der Zeitlichkeit mir allzufrüh entrückt,
    Ihr, die ihr nun nach guter Engel Weise
    Auf mich herniederblickt.

    5      Mein Vater, du, den ich nur...

  • [99] AN MEINE HERBERGE IN STUTTGART
                             (1928)

    Ihr habt mich reich und leise
    Verwöhnt. Das mir geschenkte Glück –
    In irgendwelcher Weise
    Kehrt es gewiß zu euch zurück...

  • [100] An meine Lieder.

    Seyd, geliebte kleine Lieder,
    Zeugen meiner Fröhligkeit;
    Ach sie kömmt gewiß nicht wieder,
    Dieser Tage Frühlingszeit.

    5 Bald entflieht der Freund der Scherze,
    Er, dem...