• Könnt' ich ein Lüftchen seyn:
    Das wär' ein Leben,
    Immer in Feld und Hain
    Sie zu umschweben,
    Oder, im kühlen Hauch
    Wehender Schwingen,
    Ihr von dem Blütenstrauch
    Opfer zu bringen!

    Wär' ich ein Blütenblatt:
    Eh' ich verschwände,
    Nähm' ich zur Lagerstatt...

  • Olis
    Schön Minka, ich muß scheiden! -
    Ach! du fühlest nicht das Leiden,
    Fern auf freudelosen Haiden,
    Fern seyn von dir!
    Finster wird der Tag mir scheinen,
    Einsam werd' ich stehn und weinen,
    Auf den...

  • Immer ging ich hin zum Strande,
    Blickte nach dem blauen Rande,
    Von dem fernen, fremden Lande,
    Da, wohin mein Liebster ging.

    Manche Stimme sprach beklommen:
    "Er wird nicht mehr wiederkommen!"
    Doch der Schmerz ist weggenommen,
    Der an meinem Herzen hing.

    Fort sind alle...

  • Als aus der grünen Hülle
    Die erste Rose drang,
    Trat, in der Abendstille,
    Zur reichen Purpurfülle
    Die sanfte Mirta hin und sang:

    Du blühst zum schönsten Preise
    Des Frühlingstages hier!
    Was naht so lind und leise
    Sich deinem Schimmerkreise?
    Das Abendlüftchen naht sich...

  • Bei Gott, sie ist aus Huld und Licht geboren!
    Und Luft aus einem Nachtigallenhain
    Ward von den Musen auserkoren,
    Ihr erster Athemzug zu seyn!

    Da leuchtete die erste Weihestunde;
    Und mit ihr kam der Geist der Harmonien,
    Der in dem Lächeln auf dem holden Munde,
    Wie zartes Rosenlicht erschien....

  • Dich, hoher Jüngling, liebt mein Herz,
    Und muß es tief verhehlen!
    O, könnte dir's ein Lüftchen nur,
    Ein sanftes Lüftchen meiner Flur,
    Im Abendhauch, erzählen!

    Es sollte, wenn der Hain verstummt,
    Und wenn Diana lüstern
    Durch deine Buchenzweige schaut,
    Wie ein verwehter Herzenslaut...

  • Sie trat daher, und ihre Blicke scheuchten
    Das Nebelgrau vom trüben Tage fort;
    Ihr Lächeln war ein sanftes Leuchten,
    Und heller Geist ihr ernstes Wort.

    Aus diesem Wort hab' ich die Gluth getrunken,
    Die auf dem Herde meines Herzens glüht,
    Und warm und hell aus meinem Geiste Funken,
    Und...

  • Hier saßen wir im Kühlen,
    Vom Rosenzweig' umblüht.
    Hier schwelgte das Gemüth
    In seligen Gefühlen,
    Bis wir den Silberkahn
    Des Halbmond in der Ferne,
    So friedlich durch die Sterne
    Herüberschiffen sahn,
    Als brächt' er nun dem Kummer,
    Der tiefe Schmerzen litt,
    Beruhigung...

  • Hervor, ihr seelenvollen Klänge,
    Die mir die holde Freundin sang!
    All' ihre Briefchen sind Gesänge,
    Sind ihres Herzens Wiederklang.

    Was ihrem Geist entfließt, sind Melodieen,
    Die zart, wie Duft, und klar und schön,
    Den Schwänen gleich, durch meine Seele ziehen,
    Hoch über Welt und Zeit mich...

  • Hier ging Laura! Diese Lüfte
    Haben heilig sie berührt,
    Haben ihr die Opferdüfte
    Schöner Zweige zugeführt.
    Im Geflüster dieser Blätter
    Trat sie hin an diesen Bach;
    Und, wie junge Liebesgötter,
    Flogen ihr die Blüten nach.

    Wie mein Aug' an dieser Fülle,
    Wie es an dem...