• Bitte, bitte, lieber Gott,
    Laß es keine Seele wissen,
    Was ich thue, was ich treibe,
    Erntete nur Spott.

    Wie ich alle Stunden über
    Von der einen dicht' und träume,
    Willenlos an ihrer Hand
    Pflicht und Tagewerk versäume.

    Und wenn's dunkelt, ein verhängtes
    ...

  • Du hast dein junges Leben
    In meine Hand gegeben
    Und hältst dich stumm und still

    Und bleibst in scheuem Harren.
    Ich mach' mit dir nun, was ich will,
    Du schaust und schweigst

    Und hältst mich doch zum Narren.

    Aus:...

  • Dein demütiger Blick und deine schlichte Einfalt
    Gaben mir das Bild meiner Jugend wieder.
    Mir fielen plötzlich einige Lieder ein,
    Demütige, schüchterne Jünglingslieder,

    Die von neuen Gefühlen sprachen
    Und auf den Knieen Liebe gestanden,
    Von bittenden Händen und glühenden Lippen,
    Zu denen...

  • Die Mandelblüten auf dem schmalen Bande,
    Sie blühen weiter, suchen ihre Kräfte
    Aus deines Busens jungem Mutterlande,
    Und munter schlürfend, schwellen ihre Säfte.

    Es ist ein stilles Bild: das frische Prangen
    Von diesen Trieben und von deinem Leibe;
    Wetteifernd steigt in deine Mädchenwangen
    ...

  • Nun ist schon manches liebe Jahr,
    Da jedes von uns einsam war,
    Vergangen.

    Vom Suchen müd, vom Weinen matt,
    Fand irgendwo ich eine Statt,
    An der ich blieb und träumte:
    Von einem jungen Frühlingstag,
    Da deine Hand in meiner lag
    Und alle Pflicht versäumte.

    ...

  • In einer tiefernsten Nacht,
    Kein Schlaf wollte kommen,
    So sehr ich müde war vom Leben,
    Von dir und mir und Gewalten,
    Die uns die Sonne verdeckten.
    In dieser Nacht
    Dacht' ich mir noch ein Liedchen aus.

    Für unser Kind.
    Beide Augen voll Thränen,
    Schwer von Jammer und...

  • Aus dem hellen Glanz der Winternacht,
    Den Edelsteinen an allen Bäumen,
    Schöner als dein schönstes Träumen,
    Hätt' ich dir gern eine Krone gemacht.

    Und aus dem Atlas, weiß und schwer,
    Durch den unsere seligen Füße schritten,
    Hätt' ich dir, Königin, süß und hehr,
    Einen schimmernden...

  • Es träumt der Knabe selig und schwer:
    Drüben, die sich bückt beim Mähen,
    Dieses Mädchens Leib sei weiß,
    Heißer als der Julimittag,
    Und ihr Atem müsse glühen,
    Ihre Augen Flammen sprühen.
    Wenn er heimlich jetzt sie fasse
    Und sie in die Garben stoße
    Und sie unter sich zerwürge,
    ...

  • Abends unter meinem Baume
    Fand ich heute Wunderbares,
    Ein Paar große blaue Augen
    Unterm Schmucke blonden Haares.

    Hinter einem Strauche blieb ich
    Ihr verborgen, und ich lauschte,
    Wie sie mit der eignen jungen
    Seele Frag' und Antwort tauschte.

    Was ich hörte, war nichts...

  • Weißt du, was das heißen soll?

    Als ich heute wiederkam,
    Schien dein Blick mir tiefer, dunkler,
    Deine Hände waren schöner.

    Und im Raum war alles eng,
    Angefüllt und übervoll,
    Und die Menschen waren kleiner,
    Als ich sie zuletzt gesehen.

    Und von deinen...