Aus dem hellen Glanz der Winternacht,
Den Edelsteinen an allen Bäumen,
Schöner als dein schönstes Träumen,
Hätt' ich dir gern eine Krone gemacht.
Und aus dem Atlas, weiß und schwer,
Durch den unsere seligen Füße schritten,
Hätt' ich dir, Königin, süß und hehr,
Einen schimmernden Krönungsmantel geschnitten.
Und so an deines Königs Hand,
Mit weißem Geschmeide ganz behangen,
Wärest du strahlend unverwandt
Tief in den Himmel hineingegangen.
Da sah ich in deines Auges Grund
Eine Thräne langsam auferstehen.
Mich fror - und aller Glanz erlosch;
Verstohlen bat ich: laß uns gehen.
Aus: Carl Sternheim Gesamtwerk
Band 9: Unveröffentlichtes Frühwerk II
Lyrik Dramenfragmente Prosa
Herausgegeben von Wilhelm Emrich
Hermann Luchterhand Verlag Neuwied am Rhein, Berlin 41 1970