• 11.

    Liebchen, o komm zum ländlichen Fest, das ich heute bereitet,
    Wahrlich, im fröhlichen Kreis fehlte die Grazie sonst!
    Sieh, zur arkadischen Flur ward rings der verödete Harzwald,
    Hoch am schroffen Gebirg winket der Tempel der Lust.
    Flüsterndes Laub wölbt schattig den Dom, zum duftenden Altar
    Schwellet der Rasen, es haucht...

  • 12.

    Laulich schlüpfte der West durch des Harzwalds schauriges Dunkel,
    Ueber den felsigen Höhn spielte das Abendgewölk,
    Sehnsucht rieselt' im Quell, und im Berghain rieselte Sehnsucht,
    Sehnsucht wiegte sich her auf dem entfernten Geläut,
    Bräutlich entschlüpfte mit zagendem Fuß dem Himmel die Dämmrung,
    Ihren frühesten Kuß feierte...

  • 1811

    Nur Eine laß von deinen Gaben,
    Verschwundne Liebe, mir zurück!
    Nicht deine Freuden will ich haben,
    Nicht dein beseligendes Glück.

    O schenke nur den Schmerz mir wieder,
    Der so gewaltig...

  • 1811

    Endlich rauscht des Stromes Welle,
    Die so fremd mir klang, vertraut;
    Berg und Thäler schauen helle,
    Und der Geist der Flur wird laut.
    Heimat ist's in meiner Seele,
    Heimisch wird mir nun das Land,...

  • 1811

    Der Priester schweigt, es sendet die Gemeine
    Von halbbewegten Lippen stumme Bitte;
    Verklärend gießet ihre Heilgenscheine
    Die Sonne nieder in der Beter Mitte.
    Dort steht, von ihrem Glanz umwallt die...

  • 1814

    Wo bist du, Zeit der Plage,
    Der ungestillten Lust?
    Ruhst du, o Glut und Klage?
    Wirst du so mild, Verlust?

    Die Sonne schon im Sinken
    Verkläret ihren Schein,
    Die Bäum und Büsche...

  • 1815

    O aller Berge Quellen,
    Tönt mit berauschten Wellen
    Vernehmlich durch die Luft!
    O aller Thäler Bäume,
    Säuselt mir leise Träume,
    Und sendet süßen Duft!

    Es sollen alle Sinne...

  • 1822

    Seine Hoffnung und sein Sehnen
    Ist's, was an der Liebsten Fest
    Unter Seufzern, unter Thränen,
    Jünglings Leier tönen läßt.
    Wer in seines Weibes Arme,
    Zwischen Kinderwiegen, ruht,
    Wie kann...

  • Stek widerrüm mit Lust an deiner Finger-Schne
    den schönen Silber-Huht/ du Bild der edlen Tugend!
    damit die Nadel dihr nicht bringe Quahl und Weh/
    gebrauch ihn mit bedacht in diser deiner Jugend. (S. 42)
    _____
    ...

  • Muß Ich von aussen schon dein schönes Hauß ansehen
    so wil ich doch/ mein Kind! so lang zu friden sein
    biß daß uns wird das Glük/ (ach möcht es bald geschehen!)
    versellen anderswo zu dihnen unsrer Pein.

    Du Schöne/ du/ du kanst nur einen Ohrt erwehnen
    da ich mit dihr mein Licht mag pflegen keüsche Treü/
    ...