• Zu Tod und Verklärung lockt der Frauen Schoß.
    Das ist die Nacht, die auf unsern Augen ruht,
    und das ihr Lächeln wirr und groß.

    Der Glaube: noch einmal das Rätsel zu kennen,
    um das jede von ihnen die Sehnsucht vermehrt.
    Die Botschaft endlich, die unsern Stolz zerbricht:

    Der du übermenschlich...

  • Die Nacht ist in der Stadt so still,
    die Liebe aller scheint gestorben,
    da kommt, die mich entzücken will
    die Lächelnde, die mich verdorben.

    Sie öffnet ihren hohen Mund,
    so schwer, und ihre Wollust alle,
    ich seh der Liebe Schreckensgrund,
    und noch, indes ich schwindelnd falle,
    ...

  • In ihrem Herzen hat
    für mich die Stunde schon geschlagen.
    In ihren Augen hat
    man mich zu Grabe schon getragen.

    Von ihrem Körper sind
    meine Umarmungen geglitten.
    Die schwarzen Ritter sind
    im Licht über mein Grab geritten. (S. 93)...

  • Starb eine Geliebte,
    kam in weißen Nächten wieder,
    war groß wie die Nacht
    und verwelkte,
    als der Mond abnahm. (S. 94)
    _____

  • Hab ich dich damals in den Armen denn gehalten
    und fest an mich gedrückt?
    Versank ich nachts entzückt
    in Zärtlichkeiten, die wie Gottes Hände walten?

    Wenn ich dich suchte, um dich nicht mehr fort zu lassen,
    und dich von weitem sah,
    war ich von Sinnen da
    und nahm dich wie ein Kind und stürmte...

  • Denk ich an deinen Mund, o Frau,
    du Liebe,
    blühn Himmel warmen Bluts, das dargebracht
    aus Liebe.
    Denk ich an deinen Leib,
    ich durfte mich ihm liebend nahn,
    gehn Meere weißen Lichts,
    wie es die Frommen sahn,
    sie sagten auch, daß Gott darinnen lebt.
    Dies Weiß und Rot steht vor der...

  • 1.
    Wer könnte dich behalten?
    Du hattest hundert Gestalten.
    Du warst in ärgster Leidenschaften mitten,
    Heilige und Geliebte überall.
    Du wurdest viel beglückt, du hast noch mehr gelitten.
    Die Welt ist voll von deinem Widerhall. (S. 9)...

  • Die Engel der Liebkosung steigen nieder,
    von weitem kommen deine Hände wieder,
    und deine Augen sind so mild, so weit,
    daß alle Dinge drin verklärt gen Himmel fahren.

    Mein Zimmer ist ein Wald, der sich erinnert, wie deine Worte sangen,
    im Kleinsten, das einmal deinen Atem gespürt, lebt brünstiges Verlangen,...

  • In ihren Umarmungen blühte die Erde,
    ihr Herzschlag in diesen Nächten rührte die Welt.
    Der Morgen hob mit sorgsamer Gebärde
    den Vorhang von dem Himmelszelt,
    worin unsre Herzen schliefen.

    Ihre Augen im Tau der Frühe waren diamantne Schächte.

    Wir horchten, wie in unserm Blut die Stunden...

  • Dein ist die Hand, die diesen Fächer hält,
    und dein bin ich, auch hier.
    Erlischt das Licht, wend ich mich rasch zu dir
    und wieder, wenn der Vorhang fällt,
    und du erinnerst dich, nicht wahr?
    und weißt: ich bin sehr schön.

    Ich fächle den geliebten Duft dir zu,
    ich will in deine Arme wehn....