Denk ich an deinen Mund, o Frau

Denk ich an deinen Mund, o Frau,
du Liebe,
blühn Himmel warmen Bluts, das dargebracht
aus Liebe.
Denk ich an deinen Leib,
ich durfte mich ihm liebend nahn,
gehn Meere weißen Lichts,
wie es die Frommen sahn,
sie sagten auch, daß Gott darinnen lebt.
Dies Weiß und Rot steht vor der großen Nacht
wie ein verschwommen Angesicht,
wie eines Freudenschlosses Flammenuntergang,
aus dem, ein Phönix, sich der Mond erhebt.

Collection: 
1920

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Du saßt, als hättest du gewartet,
wie ich durch den Garten kam,
Du gabst dein Haar und bogst dich lächelnd,
da ich's in die Hände nahm.

Schrittst du vor mir, begann dein Leib
sich leise wie für mich zu drehn.
Du...

Madame will wissen, wer ich bin?
Madame will wissen, wo ich steh?
Madame will wissen, welchen Weg
ich kam aus einem frühern Leben?
Ich schwebe, stürze ich noch hin,
und sinke, wo ich geh,
ich wandre weit, wenn ich...

Er:
Löst Eure Flechten, Madame! Der Mund, wenn
die Finger im Sturme irren, lacht.
So strahlen Eure Zähne wie Blickfeuer in der Meeresnacht.
So gleicht Euer Mund einer fleischigen Frucht, die springt ...
Und Euer Höschen, Madame...

Dein glühend Reich dehnt sich von Ost nach West,
zehn Tagemärsche sind von einer Lust zur andern.
Vieltausend Helden wollten dich durchwandern,
denn deine ferne Sonne schien ein Fest.

Sie fielen in die Schlünde deiner Augen.
...

Dein ist die Hand, die diesen Fächer hält,
und dein bin ich, auch hier.
Erlischt das Licht, wend ich mich rasch zu dir
und wieder, wenn der Vorhang fällt,
und du erinnerst dich, nicht wahr?
und weißt: ich bin sehr schön.

...