• Dort sinkt hinab der Frühlingsabend,
    Verklärt im gold'nen Purpurschein,
    Und still kehrt, Lust und Leid begrabend,
    Sein Frieden mir im Herzen ein.

    Und wie die Glocken fern verklingen,
    Ist auch des Tages Lärm verhallt;
    Schon breitet ihre grauen Schwingen
    Die Dämm'rung über Feld und Wald....

  • Du musterst, hold zu mir geneigt,
    So seltsam lächelnd Haupt und Bart;
    Du schelmisch Kind, hast du vielleicht
    Gar schon ein weißes Haar gewahrt?

    Bei Gott! das ist der erste Reif,
    Der unvermerkt aufs Haupt mir fiel;
    Es mahnt der lichte Silberstreif:
    "Nun werden deine Tage kühl."
    ...

  • Die Sonne ist hinabgesunken,
    Es geht der müde Tag zur Ruh';
    Gekehrt nach innen schließt sich trunken
    Der Blume holdes Auge zu.

    Doch einen letzten Strahl der Sonne
    Barg sie im tiefen Kelche sacht;
    Der soll von Frühlingslust und Wonne
    Ein Traum ihr sein in dunkler Nacht.
    ...

  • Gedenk' ich dein zur Stunde,
    Du, die ich längst verlor,
    Blüht mir im Herzensgrunde
    Ein Frühlingstag empor
    Voll Blumenduft und Sonnenschein,
    Und Kinderstimmen jubeln drein -
    Gedenk' ich dein zur Stunde,
    Du, die ich längst verlor.

    Und wie des Blutes Welle
    Dem Herzen...

  • Nicht einsam lebst du mir im Herzen,
    Mit deinem Bilde kommt und flieht
    Ein süßes Spiel von Lust und Schmerzen,
    Ein Sternenblick, ein Schwanenlied;

    Mit dir ein Schauern, wie's im Walde
    Das erste Veilchen still erlauscht,
    Wenn mit dem Gruße: bald, o balde -
    Der Frühling durch die Wipfel...

  • Ich möchte ziehn im Mondenlicht,
    Das um dein süßes Antlitz fließt,
    Dich grüßen im Vergißmeinnicht,
    Das deiner Augen Sprache liest,

    Und baden mich in seinem Thau,
    Wenn sich's an deinen Busen schmiegt,
    Und mit ihm schwelgen in der Schau
    Des Himmels, der ihm offen liegt,
    ...

  • Mein Herz und du: - so ruhet überwacht
    Vom lichten Mond die traumbeglückte Nacht.

    Wie dir mein Herz - so folgt der Abendstern
    Dem Gang der Sonne einsam, sehnend, fern.

    Mein Herz und du - so küssen unbewußt
    Sich Aug' und Thräne bald in Leid, in Lust.

    Wie dich mein Herz - so...

  • Du ziehest mild und gnadenreich;
    Von deines Auges Strahl berührt,
    Erschrickt mein Herz, der Blume gleich,
    Die ihres Lenzes Odem spürt.

    Du kommst, - und meine Nacht erhellt
    Der milde Mond; du ziehst davon
    Und von den Blüthen meiner Welt
    Entfällt die schönste mir - der Ton.
    ...

  • Ein Kindlein, das im Nachtgebet
    Sein Herz dem Himmel hat vertraut,
    Weiß nun, daß es zur Ruhe geht,
    Von ihm behütet und beschaut.

    So zieh' auch ich zur Ruhe ein,
    Und fühle, daß mein Engel wacht,
    Weil ich aus tiefster Seele dein,
    Du süße Heilige, noch gedacht....

  • Wohl Frühlings ging ich durch die Au
    Zur Seite der allerschönsten Frau:
    Was streust du nun, o Blüthenhag,
    Damit die Holde sich schmücken mag? -
    Er gab ihr Veilchen und Rosen,
    Darin die Glut des Maienmorgens lag.

    Und als wir an des Baches Rand
    Lustwandeln gingen Hand in Hand:
    Was...