1.
Wenn deine Liebe gestorben,
Seele, was willst du thun?
Dein Tag verlischt in den Fluthen,
Du kannst nur träumen und ruhn.
Du kannst nur ruhn und träumen,
Ins schaurige Dunkel sehn,
Und Nachts am Grabe der todten
Liebe noch Wache stehn....
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1.
Ich sang wohl oft in frühern Tagen
Von Liebe, Freiheit, Lust und Schmerz,
Und manchmal war's, als hört' ich schlagen
In meiner Brust der Menschheit Herz.
Und manchmal war's, als hört' ich tönen,
Wenn ich ins eigne Herz gelauscht,
Die Worte, draus ein Weltversöhnen
Schon fern... -
Liebe, die in Thrake's Hainen
Einst gehorcht des Sängers Ruf;
Liebe, die aus todten Steinen
Andachtsvolle Hörer schuf;
Die Eurydiken dem Gatten
Selbst aus Hades' finstern Schatten
Wieder an das Licht beschwor;
Die, ein Strahl von Himmelssonnen,
Einmal zu den höchsten Wonnen
Jeden... -
1.
Ich zog in ferne Lande
Hinaus nach Lieb' und Glück;
Ich kam zum Heimatstrande
Enttäuscht und arm zurück.
Mein Hoffen war entschwunden,
Mein Traum verweht im Wind -
Da hab' ich dich gefunden,
Du Balsam meiner Wunden,
Du Trost in trüben Stunden,
Du reines Engelskind!... -
1.
Finster war die Nacht, in der ich lebte,
Seit die Heißgeliebte mir entschwebte,
Die mir Licht und Lust und Leben gab.
Ach, mit ihr war all mein Glück verdorben,
Und es dünkte mich mein Herz gestorben,
Und die weite Welt ein ödes Grab.
Trüb und traurig barg in stiller Klause
... -
Ich kann's nicht länger tragen
Dies zweifeln und dies Zagen,
Dies Bangen spät und früh;
Es gilt der Seele Frieden,
So sei es denn entschieden,
O sprich ein Wort, Marie!
Bist du mir hold geblieben,
Verbarg sich nur dein Lieben
... -
Ihr Federn, die ich schnitt
Der Liebsten, habet Acht,
Daß euer leichter Tritt
Dem Meister Ehre macht;
Bleibt lange feingespitzt,
Wie sich's für euch gebührt,
Und schreiet nicht und spritzt,
Wenn euch die Liebste führt;
... -
Laß nicht dein Auge auf mir ruhn,
O wende deinen Blick von mir!
Mein armes Herz, es schlummert nun,
Es schlummert und es träumt von dir.
Und fiel aus deinem Aug' ein Strahl
In meines Busens nächt'gen Raum,
Es fühlte dann zu neuer Qual,
... -
Leb' wohl! es löscht das dunkle Wort
Den Stern der Hoffnung aus,
Und treibt mich aus der Heimath Port
Weit in die Welt hinaus.
Leb' wohl, leb' wohl und fühle nie
Getäuschter Liebe Pein,
Und werd' so glücklich einst, Marie,
Wie ich... -
Lieb' im Glück, du bist die Rose,
Die, getragen von der Fluth
Duft'gen sonnenklaren Weines,
Auf dem goldnen Becher ruht;
Lieb' im Leide, du der Tropfen,
Der dem Balsamstrauch entquillt,
Und der, reich an milden Kräften,
Wunden kühlt und...