•  
    Ein mensch / der sterben soll / pflegt offters was zu bitten /
    Und man gewehrets ihm / denn dieses ist der brauch /
    Nun wird mein leib von dir auch itzund abgeschnitten /
    Und bitt um einen kuß / gewehr es ihm doch auch.
    Es schadet dir ja nicht / und bringet mir viel frommen /...

  • Herberg einer schönen Hand,
    Zarter Finger Wohn Gebaüde,
    Sonnenschild, mein Ehr und Freude,
    Welch ich diese Nacht erkannt.

    Handschuch, weil du diese Nacht
    Mein Anfechtung bist gewesen,
    Hast du besser zu genesen
    In die Heimath dich gemacht.

    Wann du heimkommst, sprich zu ihr,
    ...

  • Der Adel ist das Gold, die Tugend ist der Stein.

    2. Durch Feuer wird ein Ring und Schlagen,
    Die LiebesPflicht durch Pein und Plagen.

    3. Durchsichtig der Rubin, beständig ist das Gold,
    Mein Sinn trifft einem zu, dem andern meine Hold.

    4. Wie wol läst dieser Ring auf einen Kuß sich ziehn,
    Wo deine Lippen Gold, sind...

  • Komm/ liebstes Lieb/
    Und gib mir einen Kuß/ ach gib/
    Ich gebe dier/
    Ein zehen mahl so viel dafür/
    Ist das nicht gut/
    Wann man vor kleines grosses thut?

    2.
    Was sag' ich klein/
    Dein...

  •  
    Wie zürnst du Florida so ohne maaß und ziel /
    Daß meine zunge hat die gränzen übergangen?
    Die schuld ist nicht zu groß / und that sie dir zu viel /
    Wie hast du sie denn nicht / wie sies verdient / gefangen?
    Doch daß dir kundbar sey / warum ich es gethan /
    Daß ich die...

  • 1.
    Du werther Brunne du/ sey tausendmal gegrüsset/
    Darbey die Chloris mich noch öffters hat geküsset/
    Das Lieben mir belohnet/
    Ich weis wol/ wo du bist/
    O Brunne dort/ da wohnet/
    Die meine Freundin ist;

    2.
    Die Chloris/ der ich mich auff Sclaven-art ergeben/
    Mit der...

  • Es war der Lysis von verwunderung entzücket /
    Es war ihm seel und sinn nicht anders als bestricket:
    Er wuste selbst nicht recht / wie und was ihm geschehn /
    Indem er unverhofft was sonders hatt' ersehn.
    Es dachte hin und her / und kont es nicht ergründen /
    Er kunte nicht bey sich den rechten schlüssel finden;
    Die...

  •  
    1.
    Nur einen Kuß / so hab ich schon /
    Von dir mein Schatz! der Liebe Lohn /
    Und bin gar wohl damit zufrieden /
    Was deine Gunst mir itzt verspricht /
    Drauf bleibt mein schwaches Herz beschieden /
    Dein Mund betreugt mein Hoffen nicht /
    Wann ich...

  •   [.83]
    IX.
    Auch zum theil aus dem Holländischen.

    AVff alle meine Noth / auff so viel Angst vnd Klagen /
    Auff Seufftzen / Ach vnd Weh / auff höchste Trawrigkeit...

  • 1.
    WIe kanst du mich doch/ Edle Fillis/ lieben?
    Wie kanst du mir geneigt und gönstig seyn?
    Ich habe zwar mein Vieh dir nachgetrieben/
    Und weyde bey dir meine Schäffelein;
    Doch wenn du mich wilt gegen dich betrachten/...