• [29]

     4.

    »Guide« und Fernrohr unter’m Arm
    Schreitet er mit hagern Beinen
    Durch des Volkes lauten Schwarm –
    Englands’ Sohn – ich will es meinen!

    5...

  •      Ich wandelte unter den Bäumen
    Mit meinem Gram allein;
    Da kam das alte Träumen,
    Und schlich mir in’s Herz hinein.

    5      Wer hat Euch dieß Wörtlein gelehret,
    Ihr Vöglein in luftiger Höh?
    Schweigt still, wenn mein Herz es höret,
    Dann thut es noch einmal so weh.

         „Es kam ein Jungfräulein gegangen,
    10 Die sang es immerfort,...

  •      Ich wandle unter Blumen
    Und blühe selber mit;
    Ich wandle wie im Traume,
    Und schwanke bei jedem Schritt.

    5      O, halt’ mich fest, Geliebte!
    Vor Liebestrunkenheit
    Fall’ ich dir sonst zu Füßen,
    Und der Garten ist voller Leut’.

  • [261]

         Unter’m Schnee.

    Unterm Schnee liegt öd’ und traurig,
    Klang- und lautlos, bang’ und schaurig,
    Aller Erdenschmuck versteckt
    Und mit ernster Nacht bedeckt.

    5 Unterm Schnee ruht vieles Leben,...

  •  
    Wo sah ich das doch schon einmal?
    Dies zart und liebliche Oval,
    Die großen Augen tief und klar,
    Dies bogenfeine Lippenpaar
    Und diesen Strudel Lockenhaar?

    Wo, wo? Und plötzlich seh ichs licht:
    In Form und Farben ein Gedicht,
    ...

  • Du ruhest unter dem Lindenbaum,
    Der steht in goldner Blüte,
    Und Engel wandeln durch den Raum
    Und durch Dein fromm Gemüthe.

    Du träumest unter dem Lindenbaum,
    Der haucht süßduftigen Segen,
    Und streut in Deinen lichten Traum
    Den blühenden Sternenregen.

    Am Busen liegt...

  • Unter blühenden Bäumen
    Hab' bei schweigender Nacht
    Ich in seligen Träumen
    Dein, du Holde, gedacht.

    Duftend streute die Linde
    Blüten nieder zu mir;
    Schmeichelnd kosten die Winde
    Wie ein Grüßen von dir.

    Und ein himmlisches Singen
    Schien vom Sternengezelt...

  • Hier bei diesen duft'gen Linden
    Sollt' ich dich, o Süße, finden.
    Längst gewahr' ich, wie den Zweigen
    Summend naht der Bienen Heer,
    Und wie keine honigleer
    Sich entschwingt dem Schwesterreigen.
    Soll nur ich im Duft der Linden
    Meine Blüthenkost nicht finden?...

  • Gewalt'ges Leid ist's: unter der Menschenschar
    Verlassen wandeln, nimmer ein goldnes Bild
    Erschaun, das im Vollendungsglanze
    Strahlend im Busen der Liebe Blitz weckt.

    Unsel'ger noch: gefesselt im Zauberbann
    Maßlose Gluth ausströmen an kalter Brust,
    Wenn heißes Liebesflehn ein halbes
    Herz nur...

  • Der Mond geht unter hinter fernen Höhen,
    Rotdunstig taucht er tief ins große Wasser,
    Die Heide trieft, getränkt von Regenböen,
    Im Westen winkt ein Stern, ein strahlenblasser.

    Wo weilst du, Stern, der meiner Jugend lachte,
    Der einst erschien, mir licht voranzuschweben,
    Du Liebste, die mich fromm und...