Du herzliebes Vögelein,
Wach beim ersten Morgen
Hör' ich singen dich allein,
Kaum ein andres zwitschert drein,
Plötzlich kommt dir's, still zu sein -
Macht auch dir die Liebe Sorgen?...

Poet: Martin Greif

Juninächte, sternenlose,
In dem Blütenmond der Rose,
Da das bange Herz dazu
Lieb' durchstürmte ohne Ruh.

Blitzgezuck und Wetterleuchten!
Und die Nachtigall im feuchten,
Taubenetzten Busche tief...

Poet: Martin Greif

Hörst du, wie in meinen Liedern,
Überall dein Name klingt,
Wie ein ewiges Erwidern
Deiner Liebe sie durchdringt?

Machtlos hab' ich hingestammelt
Lust und Leid im armen Wort,
Was so voll in mir versammelt...

Poet: Martin Greif

Blumen gibt es mannigfalt,
Deren Hauch uns rühret -
Manche liebliche Gestalt
Ward mir schon entführet.

Hatte sie oft nur im Traum
Liebend nah' gefunden,
Da, und eh' ich's ahnte kaum,
War sie...

Poet: Martin Greif

Ich stund auf hohem Berge
Und sah hinab ins Land,
Den Ort wollt' ich erkunden,
Wo unser Herz sich fand.

Schon hatt' ich ihn erschauet
In seiner stillen Ruh -
Da deckte eine Wolke
Ihn fern mir...

Poet: Martin Greif

Im grünen Waldgehege
Wandl' ich auf stillem Wege,
Den Würzgeruch, so rein,
In mich zu atmen ein.

Das Laub, das mich umdüstert
Und doch so lieblich flüstert,
Läßt neuer Hoffnung Wehn
Mir durch...

Poet: Martin Greif