• [35] An Deutschlands Frauen.
                        1826.

    Niemals waren Deutschlands Frauen
    Rührend schöner anzuschauen,
    Als in schlichter Wärtertracht.
    Haben nie in Männerherzen
    5 Reiner Minne süsse...

  • Den Zaudernden.

    Im Spätjahr 1821. [1]

    Vor dem Sclaven, wenn er die Kette bricht,
    Vor dem freien Menschen erzittert nicht.
    Schiller.

    Im Winde treibt der Vogel hin und wieder,
    Der Schwalbe Nest reißt vom Gebälk der Sturm;
    Hoch über Menschen stürzt der Berg sich nieder,
    Und in der Erde Schooß ertrinkt der Wurm....

  • Der Abschied.
    Den 20ten Juny 98.

    Dicht wob der Linde säuselnd Dach
         Den Schatten um mich her,
    Es schäumte silberklar der Bach
         Vom schilfumrankten Wehr,
    5 Mit dunklem Purpurlicht umgoß
         Das Abendroth den Hayn,
    Und rosig in der Quelle floß
         Der zarte Widerschein.

    Und wie die Welle sank und schwoll
    10...

  • Die Geister des Sees.

    Dumpf rauschts vom hohen Wogenstrand
    Ans steile Felsengestade,
    Und grau wie der Geister wehend Gewand
    Webt dichter Nebel sich übers Land,
    5 Und hüllt die dämmernden Pfade.
    Die herbstlichen Lüfte säuseln,
    Es steigt in leisen Kräuseln
    Die blaue Welle des Sees,
    Aus Wolken die Sterne blinken,
    10 Und...

  • Die weiblichen Erscheinungen.

         Hebt nicht das Herz sich höher der entgegen
    Aus deren Blick die holde Jugend lacht,
    Die Charis schmückt! Wie folget ihren Wegen
    Des Jubels Ruf, wer fühlt nicht ihre Macht?
    5 Stolz fühlet sie der hohen Göttinn Segen,
    Und tritt einher mit königlicher Pracht.
    Des Siegs gewohnet schaut sie ins Gedränge,
    ...

  • [2] Weihe an Hellas.

    Ah! Greece! – they love thee least who owe thee
                                  most ....... Byron.

    Die Du an der Kindheit Gränzen
    ...

  • [6] Zuruf an Griechenland.

                        1821[1]

    Du schönes Land, durch das die Göttersagen
    Gleich klaren Strömen freudig wallend ziehn! –
    Des Himmel tiefre Bläue deinen Tagen...

  • Dumpf rauschts vom hohen Wogenstrand
    Ans steile Felsengestade,
    Und grau, wie der Geister wehend Gewand,
    Webt dichter Nebel sich übers Land,
    Und hüllt die dämmernden Pfade,
    Die herbstlichen Lüfte säuseln.
    Es steigt im linden Kräuseln
    Die blaue Welle des Sees;
    Aus Wolken die Sterne blinken,...

  • Grausam übst du die Macht über Götter und Menschen, o Eros!
    Kein Gesetz ist dir heilig; du überschreitest nach Willkür
    Kühn die Schranken der Pflicht, die streng den Menschen gebietet.
    Frevelnd versendest den Pfeil du, den leichtbeschwingten, vom goldnen
    Bogen, wie dirs gelüstet. Der sittlichen alten Gewohnheit
    Achtest du nicht...

  • Romanze

    Vor grauen Jahrhunderten stand
    Auf Tannenumgürteten Höhen
    (Noch sind ihre Mauern zu sehen)
    Eine Burg im sächsischen Land.
    Dort hauste Graf Erich, ein Mann
    Von grausamen...