Hebt nicht das Herz sich höher der entgegen
Aus deren Blick die holde Jugend lacht,
Die Charis schmückt! Wie folget ihren Wegen
Des Jubels Ruf, wer fühlt nicht ihre Macht?
Stolz fühlet sie der hohen Göttinn Segen,
Und tritt einher mit königlicher Pracht.
Des Siegs gewohnet schaut sie ins Gedränge,
Das dort sich häuft; ihr weicht die frohe Menge.
Doch wagend nicht die Augen zu erheben,
Folgt still die Jungfrau der zu früh entwich
Der frohen Jugend frisch bekränztes Leben,
Zu früh der Wangen Rosenroth verblich.
Den Busen hebt ein unerfülltes Streben,
Sie naht verschämt der lauten Menge sich.
Doch keiner hört den Wohllaut ihrer Worte
Und weichet nicht von dem gewählten Orte.
Wer nahet sich mit Anmuth in den Zügen
Nicht achtend ob auf sie die Menge blickt?
In ihrem Arm sieht man den Knaben liegen.
In ihm nur scheint das frohe Herz beglückt.