•      Kehre nicht in diesem Kreise
    Neu und immer neu zurück!
    Laß, o laß mir meine Weise,
    Gönn’, o gönne mir mein Glück!
    5 Soll ich fliehen? Soll ich’s fassen?
    Nun gezweifelt ist genug.
    Willst du mich nicht glücklich lassen,
    Sorge, nun so mach mich klug.

  • Stanzen.

          Der lang, ersehnte Friede nahet wieder
    Und alles scheint umkränzet und umlaubt,
    Hier legt die Wuth die scharfen Waffen nieder,
    Dem Sieger ist sogar der Helm geraubt,
    5 Das nahe Glück erreget frohe Lieder
    Und Scherz und laute Freuden sind erlaubt,
    Und wir, als ein Gebild aus höhern Sphären,
    Erscheinen heute deinen Tag zu...

  • [29] Stax.

    O sollt ich es doch noch erleben,
    Sprach Stax, daß man das Aergerniß
    Der Hahnreyzunft ins Wasser schmiß!
    Zehn Thaler wollt ich geben.

    5 Sein Nachbar schien ihm beyzustimmen:
    Wie kam sich Stax...

  •      Nach Mittage saßen wir
    Junges Volk im Kühlen;
    Amor kam, und stirbt der Fuchs
    Wollt’ er mit uns spielen.

    5      Jeder meiner Freunde saß
    Froh bey seinem Herzchen;
    Amor blies die Fackel aus,
    Sprach: hier ist das Kerzchen.

         Und die Fackel, wie sie glomm,
    10 Ließ man eilig wandern,
    Jeder drückte sie geschwind
    ...

  • Stummes Dulden.

    Feige Sterbliche nur und aberwitzige Schwärmer
         Schrein von den Dächern ihr Weh’, Mitleid erbettelnd vom Volk.
    Klage geziemt nicht dem Starken; im Kampf mit dem eisernen Schicksal
         Singt nur die rüstige That; Worte sind Beute des Sturms.
    5 Schlägt ihm ein ähnliches Herz: so geb’ er sich ganz und auf ewig;
         Bleibt ihm dies...

  • Sylfenlied.

         Im Blüthensäuseln
    Und Wellenkräuseln,
    Im wallenden Duft,
    Da schweben wir Geister,
    5 Und spielen den Meister
    Im Reiche der Luft.

         Wir fangen Mädlein
    Im Mettenfädlein
    Auf duftender Au;
    10 Wir schlürfen im Schweben
    Zum Schmetterlingsleben,
    Von Blumen den Thau.

  • Tag und Nacht.

    Wenn des Geliebten Blick dem liebenden Auge verschwindet,
         Sinkt in die ödeste Nacht schnell der umleuchtete Tag!
    Steigst du, o lieblicher Glanz, empor aus trennender Ferne,
         Wiche dem schaffenden Stral, selbst die avernische Nacht!

  • Wenn Käufer und Verkäufer geh’n
    Und Nachbarn müde Nachbarn seh’n –
    Denn ’s wird am Markttag immer spät –
    Das Volk schon zu den Thoren geht; –
    5 Dann sitzt man noch bei’m vollen Glase,
    Und trinkt sich eine rothe Nase,
    Denkt nicht an lange, schott’sche Wege
    An Pfühle, Sümpfe, schmale Stege,
    [...

  • [19] Thrax und Stax

    Stax     Thrax! eine taube Frau zu nehmen!
              O Thrax, das nenn' ich dumm.
    Thrax     Ja freilich, Stax! ich muß mich schämen.
              Doch sieh, ich hielt sie auch für stumm.

  • [59] Thyrsis und Chloe.

    Thyrsis.
    Mein Kind, laß nicht den Lenz verstreichen,
    Mehr als mein Leben lieb ich dich.
    Ach! Chloe, liebest du auch mich?
    Willst du mir Hand und Herze reichen?

    Chloe....