[18] DAS KLOSTER
Im Dämmerdustgeschwel
ist schon die Stadt zerronnen,
hoch steht das Haus der Nonnen
des Ordens vom Karmel.
5 [...
[18] DAS KLOSTER
Im Dämmerdustgeschwel
ist schon die Stadt zerronnen,
hoch steht das Haus der Nonnen
des Ordens vom Karmel.
5 [...
[45] DAS MÄRCHEN VON DER WOLKE
Der Tag ging aus mit mildem Tone,
so wie ein Hammerschlag verklang.
Wie eine gelbe Goldmelone
lag groß der Mond im Kraut am Hang.
5 Ein Wölkchen wollte davon naschen,...
[40] DAS VOLKSLIED
Nach einer Kartonskizze des Herrn Liebscher
Es legt dem Burschen auf die Stirne
die Hand der Genius so lind,
daß mit des Liedes Silberzwirne
er seiner Liebsten Herz umspinnt.
5 Da mag der...
[32] DAS ARME KIND
Ich weiß ein Mädchen, eingefallen
die Wangen. – War ein leichtes Tuch
die Mutter; und des Vaters Fluch
fiel in ihr erstes Lallen.
5 Die Armut blieb ihr treu die Jahre,
und Hunger war ihr...
[10] DER HRADSCHIN
Schau so gerne die verwetterte
Stirn der alten Hofburg an;
schon der Blick des Kindes kletterte
dort hinan.
5 Und es grüßen selbst die eiligen
Moldauwellen den Hradschin,
von der...
[17] DER NOVEMBERTAG
Kalter Herbst vermag den Tag zu knebeln,
seine tausend Jubelstimmen schweigen;
[...
[36] DER TRÄUMER
I
Es war ein Traum in meiner Seele tief.
Ich horchte auf den holden Traum:
ich schlief.
Just ging ein Glück vorüber, als ich schlief,
5 und wie ich träumte, hört ich nicht:
es rief...
[21] DER JUNGE BILDNER
Ich muß nach Rom; in unser Städtchen
kehr ich aufs Jahr mit Ruhm zurück;
nicht weinen; sieh, geliebtes Mädchen,
ich mach in Rom mein Meisterstück.
5 Er sprachs; dann zog er fort im Rausche...
[66] DER KLEINE ›DRÁTENÍK‹
Kommt so ein Bursche, ein junger,
Mausfallen, Siebe am Rücken,
mir durch Gassen und Brücken:
»Herr, ich hab ›türkischen Hunger‹.
5 Nur einen Krajcar, nur...