1.
Adelmuht mein Sonnen-schein
die Begierd' hat mich betrogen
daß aus Venus Röselein
Ich hab' Honig eingesogen;
ja aus Liljen und Narzissen
so in Venus Garten stehn
nam ichs/ und nun muß ich flehn...
-
-
Die Biene wan sie hat ein Honig-Naß empfangen
aus Nelken/ Lilien und schönen Röselein/
fleücht Sie in eile fort; wohin steht ihr Verlangen?
nach ihren Honig-korb! da trägt Sies wol hinein.
Ich hab auch Honig-safft den Rosen außgesogen
so in der Liebe Hoff und Venus-Garten stehn;
Ach aber Ich! ich bin... -
1.
Hat den dein hassen noch kein Ende
wie/ wiltu ewig zornig sein?
Reich hehr die Liljen weissen Hände/
auf daß sich lindre meine Pein!
Gieb mir auch deinen Rosen-Mund
und laß uns machen einen Bund.... -
Hält nicht ein jedes Tihr sich stets zu seines gleichen/
der Täuber liebet sehr sein liebes Täubelein/
Sie wil dem Täuber auch nichts in der Liebe weichen;
Der Hirsch liebt seine Hind': und ich muß einsam seyn?
Wir sein ja beide gleich von gleichem Bluht und Stande/
mein' Adelmuht! warüm liebstu mich denn auch... -
Wan komt der süsse Tag da du mich eins wilst lieben
o Adelmuht mein Licht und meines Hertzens-all!
und mich nicht mehr so hoch wie jtzt geschicht betrüben/
wan wilt in Honig du verkehren deine Gall?
Dihr ist ja wol bewust wie meine Sehl und Sinnen
dein schönes Wangen Feld und deinen Tugend-schein
so... -
1.
Liebstes Seelchen wiltu nicht
meine heisse Klagen hören/
sol ich schwinden wie ein Licht
und in Asche mich verkehren
Adelmuht mein Rosen-Kind!
sei ach sey mihr doch zu willen/
du/ du kanst mein... -
Der Mensch der sich mag stets bei seiner Liebe finden
und geben Kuß üm Kuß ist trefflich wol daran/
der aber welcher muß vor Liebes Leid verschwinden
ist dürrem Schatten gleich der nicht bestehen kan.
Dem letzten gleich' ich sehr/ dem ersten muß ich weichen
ich lieb' und werde doch gehasset von dem Licht/... -
1.
Beliebtes Sehlen Kind du Rose der Jungfrauen/
ach habe grossen Dank für deinen Zukker-Kuß!
was ich dihr zugesagt das machstu sicher trauen/
o schönest' Adelmuht und süsser Nectar-fluß.
... -
Derselbe lebt vergnügt der sich nicht hat verbunden
mit einer solchen Dirn/ die Gunst im Munde trägt
auf deren Lippen nichts als Zukker wird gefunden
im Hertzen aber List und bittre Falschheit hägt.
Das nehm' ich bei mihr ab den Adelmuht mein Leben
giebt Worte sonder Gall das ist ja Freüd und Lust
die... -
1.
Ach Adelmuht/
mein liebstes Guht!
Jtzt hemt sich mein Verlangen
weil Ich den Gruß
und süssen Kuß
von deinem Mund' empfangen.
...