• [63]
              An den Hund des Todten.

    Der Tod den edlen Herrn dir nahm,
    Vergebens suchst du seine Wege.
    Du blickst mich an, ja, komm’ und lege
    Auf meinen Schooß...

  • Die Kugel mitten in der Brust, die Stirne breit gespalten,
    So habt ihr uns auf blut’gem Brett hoch in die Luft gehalten!
    Hoch in die Luft mit wildem Schrei, daß unsre Schmerzgeberde
    Dem, der zu tödten uns befahl, ein Fluch auf ewig werde!
    5 Daß er sie sehe Tag und Nacht, im Wachen und im Traume –
    Im Oeffnen seines Bibelbuchs wie im Champagnerschaume!
    ...

  • [221] Einem Todten.[1]

    Zwei Jahre kaum, als heitre Träume scheuchten
    Der Sorgen dunklen Schwarm aus Deiner Brust;
    Du riefst: „Ade!“ ich sah Dein Auge leuchten,
    Und fühlte Thränen doch das...

  • [30] Unsere Todten.

    Zur stillen Stadt der Todten ziehn mit Kränzen wir und Blumenzweigen
    Und an den grünen Hügeln knien wir feuchten Aug’s in ernstem Schweigen.
    Man schiebt den Epheu schonend fort, der über Stein und...

  • 1.
    Hat sich Hero nicht ersäuffet
    Umb Leanders süssen Kuß/
    Hat sich Thisbe nicht gehäuffet
    Mit dem todten Pyramus/
    O wie manche hat sein Leben
    Umb der Liebsten Todt auffgeben!

    ...

  • I.
    Gab ein Volk, daß Liebe noch es leiste,
    Seinen Todten Schätze mit in's Grab,
    Legt mein Herz, das früh durch dich verwaiste,
    All sein Lebensglück mit dir hinab.


    ...

  • Zu Boloni ein ritter saß,
    Herr Gentile genennet was,
    Reich, jung, schön und gerad von leyb.
    Der het lieb eines burgers weib,
    Die Katelnia ward genendt.
    Von tag zu tag ye mehr er brend.
    Die fraw war züchtig, weiß und klug,
    Sein bitt und lieb im gar abschlug,
    Als ein frumb weib getrewer art....

  •  
    I.
    Sinnesänderung
    Ich wollte dieses Leben
    Durch ein unendlich Streben
    Zur Ewigkeit erhöh'n.
    Ich fragte nicht nach drüben,
    Mein Hoffen und mein Lieben...