An den Hund des Todten

          

Der Tod den edlen Herrn dir nahm,
Vergebens suchst du seine Wege.
Du blickst mich an, ja, komm’ und lege
Auf meinen Schooß dein Haupt voll Gram.
Aus deinen Augen, treues Thier!
Schaut eine stumme, tiefe Klage,
Und geht an mich die ernste Frage:
»Wo find’ ich ihn? Mensch! sag’ es mir!«
Wend’ ab dein fragend Auge nur!
Was könnt’ ein armer Mensch dir sagen?
Antwortet ja auf solche Fragen
Selbst ihm mit Schweigen die Natur.

Collection: 
1878

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Die Sänger frei sich schwingen
Aus diesem Thränenthal,
Fröhlich im Sonnenstral
Ein helles Lied zu singen.
Ich blick’ empor mit Sehnen,
Befangen schlägt das Herz,
Mein Lied erzeugt der Schmerz,
Schnell stirbt es hin in Thränen.

Die Sänger...

          

Der Tod den edlen Herrn dir nahm,
Vergebens suchst du seine Wege.
Du blickst mich an, ja, komm’ und lege
Auf meinen Schooß dein Haupt voll Gram.
Aus deinen Augen, treues Thier!
Schaut eine stumme, tiefe Klage,
Und geht an mich die...

Wie einst Hans Sachs in seiner frommen Sitte
Manch Lied auf armer Schustersbank gesungen,
So ist auch dir manch frommes Lied gelungen
Am Weberstuhl in armer, stiller Hütte.

Leicht hüpfend ist dein Schifflein da gesprungen
In Melodien durch der Fäden Mitte....