• Endlich Entscheidung - und ewig verloren,
    Ewig verstoßen - O still, ihr Klagen
    Traumentnüchterter Treugelübde!
    Warum athmet ihr frei nicht auf nun,
    Daß es erreicht und gewichen der Zauber,
    Leben gewann die Marmorgöttin,
    Leben - um euch hinwegzuschleudern,
    Als zu menschlich, zu arm und arglos,...

  • Auf der Schwelle meiner Lieben
    Schwarz gefiedert sitzt ein Rabe,
    Hat von dannen mich getrieben,
    Krächzend wie aus tiefem Grabe.

    Besser halt' ich mich verborgen
    An dem trüben Unglückstage,
    Daß der andre neue Morgen
    Mein Ade! hinüber trage.

    Denn es kann fürwahr nichts...

  • Wir wollen von einander gehn,
    Du liebende, verweinte Braut.
    Wir sind nicht froh, wir sind nicht schön.
    Die Not, uns hat die Not getraut.

    Wir wähnten uns in nackter Pracht
    Vor hoher Flamme todgeweiht. -
    Und haben nur ein glimmend Scheit
    Mit Kinderhänden überdacht.

    Zu...

  •  
    Lebe wohl, du gute, liebe Seele!
    Blutend reiß' ich mich von deinem Herzen,
    Aber wie Gesang der Philomele
    Töne zärtlich dir das Wort der Schmerzen.

    Von den Himmeln bin ich ausgetrieben,
    Alle Adern sind in mir vergiftet -
    War es denn ein...

  • 1.
    Vor kurtzer Zeit/
    Als weit und breit
    Die Wälder waren nun befreyt;
    Als sie nicht plagte mehr der Nord/
    Da muste Daphnis ziehen fort.

    2.
    Melancholey
    Die brachte bey
    Ihm krancke Sorgen mancherley/
    Daß er die liebste Schäfferin
    So solte setzen...

  • Ein treuer Knecht erkühnet sich zu letzt/
    Dir schönstes Kind das Blat zu überreichen.
    Du hast mich ja der Gnade werth geschätzt/
    Dein schönes Hertz durch Seufftzer zu erweichen;
    Drum gönne doch ein gnädig Angesicht
    Der letzten Pflicht.

    Es grünet jetzt der Blumen Lust-Revier/
    Wie lachen nicht...

  • Jetzt wird es klar, du hast gescherzt
    Mit meiner Lieb' und Treue.
    Die Wunde brennt, die Wunde schmerzt,
    Und heilt durch keine Reue.

    Nicht will an Schilf und wankend Rohr
    Ich meinen Nachen binden,
    Daß, käm' ein Sturm, ich blöder Thor
    Trieb' hin zu allen Winden.

    Leb...

  • Tief im Winterrahmen
    Leuchtet mir dein Bild.
    Als wir Abschied nahmen,
    Fiel der Schnee so mild.

    Standen eng beisammen
    In der Flockenpracht.
    Als wir Abschied nahmen,
    Fiel der Schnee so sacht.

    Und die Wellen kamen
    Wie ein schluchzend Heer.
    Als...

  • Abschied

    O bang ersehnte, süße Stunde! -
    Du kamst zu mir zum letzten Mal!
    Ein Kuß, ein Hauch von Mund zu Munde -
    Und dann - des Abschieds dumpfe Qual.

    Ein Seufzen, Flüstern hin und wieder,
    Ein letzter Gruß! - Du gehst zum Thor....

  • 1777

    Du, o Theure meiner Seelen,
    Meine auserkorne Braut,
    Die nach so viel bitterm Quälen
    Mir die Liebe selbst vertraut;

    Die aus einer Welt von Schönen
    Sich mein Herze auserkor,
    Und die mir vor allen Söhnen...