• Ich laß' mein Lied erklingen
    Vom wunderbaren Gott,
    Er macht Verrat und Schlingen,
    Gewalt und List zu Spott.
    Mit ihm, umbraust von Stürmen,
    Kann ich fein sicher ruh'n -
    Und mit ihm Mauern türmen,
    Und mit ihm Thaten thun!

    Er stürzt der Starken Werke
    Mit einem Atemzug,...

  • Es hat ein Hauch des Ewigschönen
    Die Seele mächtig mir erfaßt,
    So preis' ich Dich in hellen Tönen,
    Der Du die Kunst erschaffen hast;
    Der Licht und Schatten rings ergossen,
    Der Dichtung Zauber uns geweckt,
    Der uns des Wohllauts Macht erschlossen,
    Der Form Geheimniß aufgedeckt.

    Du...

  • Fünf Häuser nur von mir, fünf Häuser weit,
    Da lebst du noch, du Blonde aus der guten Zeit -
    Da wohnst du noch!

    Fünf Häuser weit,
    Da lebt noch Gewisper, leben noch Schatten der Zeit
    Taumelnde Liebe -

    Zwischen meinem Haus und deinem Haus
    Wühlt und quirlt der Straßenbraus...

  • Ich liege verwirrt in verziehenden Nachtnebeln
    Und recke mich auf -
    Du! -
    Da bist du auf der schwimmenden Wolke,
    Im strömenden Morgenhimmel
    Hochoben -
    Golden lächeln deine Lippen,
    Deine Augen blühen wie Blumen,
    Und Sonne ist auf deiner Stirn.
    Meine Hände aber sind leer,...

  • O immer dieser Mensch zu sein,
    Nur immer dieses eine eigne Herz zu spüren -
    Und immer wieder dieses grenzenlose Rühren,
    Und immer dieser Drang: In Zwein
    Zu einer Klarheit sich zu führen.

    Ich strecke wieder meine hundert Hände aus
    Nach allen Herzen, die verhüllt; -
    Vielleicht entreißt sich...

  • Warum hast du am offenen Fenster gesungen,
    Daß ich horchen mußte im Gehn?
    Ich habe dich niemals gesehn - -
    Doch hat mich dein Singen bezwungen;
    Warum?

    Du weißt nicht, daß ich die Stadt um ein Wesen verwarf,
    Und hier nur ging, um nichts zu wissen,
    Daß ich nicht solche Musik fühlen, nichts...

  • Wie ein Schatten flog dein Angesicht
    Über meine Augen hin,
    Verblich und ließ nicht Spur in meinem Sinn.
    Ich sah dich nicht.

    Da bin ich fremd hinausgezogen;
    Und - plötzlich ist dein Blick mir nachgeflogen -
    So sehr,
    Als ob er mich nur kennt -
    Und brennt in mir, brennt
    ...

  • Heut hab ich einen Brief ausgesandt,
    Wie eine Möve,
    Zu dir.

    Die schwankenden Bäume,
    Die Hupfwellen am Ufer
    Und Wildrosen
    Warten.

    O sende eine Waldtaube!
    Einen wilden Schwan,
    Der mit stürmischem Flügel
    Dein Blatt mir zuwirft
    ...

  • Nur

    Ich will nicht viel - nein,
    Ich will nur deine Hand in meiner fühlen
    Und gläubig sein.

    Und aber - fühlen, wie verwandt
    Dein Herz in meinen Fingern zittert -
    O gib mir, gib mir deine Hand! (S. 162)
    ...

  • Hebe aus der Ferne deine Hände auf mein Haar,
    So bin ich wieder gut durchglüht,
    Und neue Frömmigkeit ersprüht.

    Ich bin so oft zum Seligsein bereit -
    Doch wieder wird mein Herz verstockt,
    Und ungewisse Trübe lockt,
    Und drängt mich nach dem Fall in Einsamkeit.

    Mein heißes Hoffen...