Ich kann nicht länger ich nur sein

O immer dieser Mensch zu sein,
Nur immer dieses eine eigne Herz zu spüren -
Und immer wieder dieses grenzenlose Rühren,
Und immer dieser Drang: In Zwein
Zu einer Klarheit sich zu führen.

Ich strecke wieder meine hundert Hände aus
Nach allen Herzen, die verhüllt; -
Vielleicht entreißt sich doch daraus
Die eine schicksalreiche Wendung:
Daß sich in Einer meine Welt erfüllt:
Daß Zwei sich einen zur Vollendung!

Collection: 
1921

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Ich habe dir keine Rosen geschenkt
Und kein Geschmeide,
So wie die andern -

Ich habe dich nicht mit Flitter behängt
Und nicht mit Seide,
So wie die andern -

Ich habe dich nicht mit Schmeicheln getränkt...

Er stand mit andern um die Feier-Tafel,
Der Glühwein dampfte, rings Geschwafel - -
Da schlägt die große Glocke in die Nacht
Zwölf ungeheure Töne:
Das neue Jahr ist aufgewacht!
Geschrei bricht los, Kanonenschlag-Gedröhne....

Das war in jenen ungewissen Tagen,
Da meine bange Ahnung fast schon wußte,
Daß ich von dir, mein Lieb, mich trennen mußte;
Wir sahn uns kaum, und keiner mochte fragen.

Da tat in nachversunknem wachem Traum
Sich meine Tür im...

Du hast durch Deinen Kuß
Mein stromvoll Blut geweckt
Und mein Gesicht warm aufgehoben aus dem Tag,
Daß mich nun uferlose große Nacht umspült,
Herwehend Glanz und Taumel.
Einwiegend Zittern schwillt in meiner Füße Wurzeln,...

Nun Du!
Du neuer Blick und Atem gegenüber, -
Dir zwing ich meine Lippen, weil ich muß
Und sage:
Sieh mich an!
Gesicht laß ruhen in Gesicht,
Es geht nicht anders mehr.

Wo ist denn Schuld,
Daß...