• 1.
    Sie ist schön/ das ist gewiß/
    Marianna kan passiren/
    Niemand kan sie schöner zieren/
    Also sah auch Tyndaris/
    Die durch jhrer Schönheit Macht/
    Trojen in die Flammen bracht.

    ...

  • 1.
    Wie nun? soll Ich noch länger schweigen/
    Soll es noch länger seyn bedeckt
    Was mier in meinem Hertzen steckt?
    Nein/ Nein/ ich wil nur frey bezeigen/
    Es dient auch wol einmahl gesagt/
    Was mier mein junges...

  • Doch grünt die frische lieb, ob blum und baum erbleicht,
    Die liebe, die sich mir in einem krantz verehret,
    Dem bild der ewigkeit, die durch kein end auffhöret
    Und keiner zeiten grimm, ja nicht dem tode weicht.
    Ihr keuschestes gemüth, das reinem silber gleicht,
    Mein licht! hat ihr geschenck mit perlen noch vermehret,...

  •    
    Ich finde mich allein, und leb in einsamkeit,
    Ob ich schon nicht versteckt in ungeheure wüsten,
    In welchen tygerthier und wilde vögel nisten.
    Ich finde mich allein, vertiefft in herbes leid;
    Auch mitten unter volck, das ob der neuen zeit
    Des friedens sich...

  •  
    Ich lebe, wo man den mit recht kan lebend nennen,
    Der sonder geist verfällt in bitter-süße pein.
    Die seel ist außer mir und sucht den glantz allein
    Der augen, die mir nur zu angenehme brennen.
    Was kan in meiner nacht ich als die stern erkennen?
    Holdseligst! ihr...

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    Schön ist ein schöner leib, den aller lippen preisen,
    Der von nicht schlechtem stamm und edlem blut herrührt;
    Doch schöner, wenn den leib ein' edle seele ziehrt,
    Die einig sich nur lässt die tugend unterweisen;
    Vielmehr, wenn weisheit noch, nach der wir offtmals reisen,...

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    Sie, dennoch sie, mein licht! sie wil beständig seyn.
    Ob die zeit sich gleich verändert und die sonne sich versteckt
    Und die wüsten felder trauren und das feld mit schnee bedeckt,
    Sie dennoch (wie sie schreibt) geht kein verändern ein.
    Die bäume sind entblößt, das wasser hart als...

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    So fern, mein licht! von euch, so fern von euch gerissen,
    Theil ich die trübe zeit in schmertzen und verdruss
    Und wünsch all augenblick, dass mir des himmels schluss
    Erlaub, euch bald voll lust und unverletzt zu grüßen.
    Mein trauren kan ja nichts (wie hoch es auch) versüßen,...

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    Wenn meine seel in euch, mein licht! wie kan ich leben,
    Nun das verhängnis mich so ferne von euch reißt?
    Wie kan ich fröhlich seyn, wenn ihr mir euren geist
    Nicht für den meinen woll't (den ihr gefangen) geben?
    Man sieht mich hier, doch nur als ein gespenste schweben,...

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    Mund! der die seelen kan durch lust zusammen hetzen /
    Mund! der viel süsser ist als starcker himmels-wein /
    Mund! der du alikant des lebens schenckest ein /
    Mund! den ich vorziehn muß der Inden reichen schätzen /
    Mund! dessen balsam uns kan stärcken und verletzen /
    ...