So fern, mein licht! von euch, so fern von euch gerissen,
Theil ich die trübe zeit in schmertzen und verdruss
Und wünsch all augenblick, dass mir des himmels schluss
Erlaub, euch bald voll lust und unverletzt zu grüßen.
Mein trauren kan ja nichts (wie hoch es auch) versüßen,
Als ihr, o meine lust! Wie dass mit schnellem fuß
Ich denn mein werthes heyl bestürtzt verlassen muss,
Indem ich einig mag die keusche schönheit küssen?
Ihr Parcen, die ihr uns das tag-register setzt,
Ach führt mich wieder hin zu dem, was mich ergetzt!
Warum doch suchet ihr mich von mir selbst zu scheiden?
Mein leib, ich geh es nach, sitzt ja in diesem land;
Die seele geb ich dir zu fester treue pfand,
Bey welcher ich voll ruh, ohn welch' ich stets muss leiden.
(Sonette Das fünfte Buch S. 195)
LXVI. An eben selbige
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Wenn meine seel in euch, mein licht! wie kan ich leben,
Nun das verhängnis mich so ferne von euch reißt?
Wie kan ich fröhlich seyn, wenn ihr mir euren geist
Nicht für den meinen woll't (den ihr gefangen) geben?
Man sieht mich... -
So fern, mein licht! von euch, so fern von euch gerissen,
Theil ich die trübe zeit in schmertzen und verdruss
Und wünsch all augenblick, dass mir des himmels schluss
Erlaub, euch bald voll lust und unverletzt zu grüßen.
Mein... -
Sie, dennoch sie, mein licht! sie wil beständig seyn.
Ob die zeit sich gleich verändert und die sonne sich versteckt
Und die wüsten felder trauren und das feld mit schnee bedeckt,
Sie dennoch (wie sie schreibt) geht kein verändern ein.... -
Schön ist ein schöner leib, den aller lippen preisen,
Der von nicht schlechtem stamm und edlem blut herrührt;
Doch schöner, wenn den leib ein' edle seele ziehrt,
Die einig sich nur lässt die tugend unterweisen;
... -
Ich lebe, wo man den mit recht kan lebend nennen,
Der sonder geist verfällt in bitter-süße pein.
Die seel ist außer mir und sucht den glantz allein
Der augen, die mir nur zu angenehme brennen.
Was kan in meiner nacht ich als...