• [32]

    VII.
    SIcut urinata ligna, nata messis demeti,
    Sic ab alta lege fati, ferre nos mortalia
    Ad Cruces & ad flagella NUMEN, alvus projicit.
    Ecce præit Imperator, quid decebit militem?

    DAs...

  • [14]

  • MIr ist ich weiß nicht wie / ich seufftze für vnd für.
         Ich weyne Tag vnd Nacht / ich sitz in tausend Schmertzen;
    Vnd tausend fürcht ich noch / die Krafft in meinem Hertzen
         Verschwindt / der Geist verschmacht / die Hände sincken mir.
    5      Die Wangen werden bleich / der schönen Augen Zier
    Vergeht / gleich als der Schein der schon verbrannten Kertzen...

  • ICh bin nicht der ich war / die Kräffte sind verschwunden /
         Die Glider sind verdörr’t / als ein durchbrandter Grauß:
         Mir schauwt der schwartze Tod zu beyden Augen auß /
    Ich werde von mir selbst nicht mehr in mir gefunden.
    5 Der Athem wil nicht fort / die Zunge steht gebunden /
         Wer siht nicht / wenn er siht die Adern sonder Mauß
         Die...

  • [2]

  •  Bidermanni. Eheu! flebile funus.

    ACh weh! was seh’ ich hier? ein außgesträckte Leichen.
         An der man von Fuß auff nichts vnzerschlagen find’t:
         Die Seit / auß der das Blutt mit vollen Strömen rinn’t
    Die Wangen so von Schmertz in Todes-Angst erbleichen.
    5 Wer hat dich so verletzt? Wer hat mit Geissel-Streichen
         Gewüttet auff diß Fleisch?...

  • NAcht / mehr denn lichte Nacht! Nacht / lichter als der Tag /
         Nacht / heller als die Sonn’ / in der das Licht geboren /
    Das Gott / der Licht / in Licht wohnhafftig / ihm erkohren:
         O Nacht / die alle Nacht’ vnd Tage trotzen mag!
    5      O freudenreiche Nacht / in welcher Ach vnd Klag /
    Vnd Finsternüß / vnd was sich auff die Welt verschworen
    Vnd...

  • IHr irr’t in dem ihr lebt / die gantz verschränckte Bahn
         Läst keinen richtig gehn. Diß / was ihr wüntscht zu finden
    Ist Irrthumb: Irrthumb ists / der euch den Sinn kan binden.
         Was euer Hertz ansteckt / ist nur ein falscher Wahn.
    5      Schaut arme / was ihr sucht. Warumb so viel gethan?
    Vmb diß / was Fleisch vnd Schweiß vnd Blutt / vnd Gutt / vnd...

  • Doch grünt die frische lieb, ob blum und baum erbleicht,
    Die liebe, die sich mir in einem krantz verehret,
    Dem bild der ewigkeit, die durch kein end auffhöret
    Und keiner zeiten grimm, ja nicht dem tode weicht.
    Ihr keuschestes gemüth, das reinem silber gleicht,
    Mein licht! hat ihr geschenck mit perlen noch vermehret,...

  •    
    Ich finde mich allein, und leb in einsamkeit,
    Ob ich schon nicht versteckt in ungeheure wüsten,
    In welchen tygerthier und wilde vögel nisten.
    Ich finde mich allein, vertiefft in herbes leid;
    Auch mitten unter volck, das ob der neuen zeit
    Des friedens sich...