• Ich gehe einen goldnen See entlang,
    es schwärmt der Mai im Blütenüberschwang.
    Kastanien harren hochzeitlich geschmückt,
    daß ihnen bald das Liebeswunder glückt.
    Ich harre zärtlich Deiner Wiederkehr;
    mein Traumboot holt Dich übers Fliedermeer.
    Der Kirsch- und Apfelbäume Rot und Weiß
    geleitet farbig Dich...

  • Nur Deine Hände, Deine weißen Hände
    Und alles, was in ihnen weint und lacht!
    Wenn ich Dich eines Abends - Ally - schände,
    So zittern sie wie Vögel in der Nacht.

    Ach Deine Hände mit den Silberringen,
    So schmal, so leuchtend wie aus Elfenbein, -
    Wie Deiner Laute Lieder weicher klingen ...
    O...

  • Die Gebirge sind verhangen,
    die geliebte Frau ist krank.
    Alle Zeit ist längst vergangen,
    da uns noch ein Glück gelang.

    Öde sind die Regengassen,
    leer die Hallen der Hotels,
    auch das Strandbad friert verlassen,
    und man sehnt sich nach dem Pelz.

    Seh ich Sommerdampfer...

  • Warum trauern?
    Noch ist nichts verloren.
    Die weißen Mauern
    der Berge bestehn.
    Vor den Toren
    der Stadt blühen die Wiesen.
    Geschlechter kommen, Geschlechter gehn.
    Immer gab es Hölle und Wüstenei
    neben den Paradiesen,
    immer über dem Abenteuer
    die Heimatglocken....

  • Zwischen vielen Einsamkeiten
    geht mein Leben seinen Weg.
    Scheinst Du neben mir zu schreiten,
    ist die Welt ein Blumensteg.
    Aber warst Du mir entschwunden,
    grüßte nur von fern Dein Brief,
    konnte jeder Stein verwunden,
    wenn ich durch die Straßen lief,
    war mir auch das Heimatliche
    ...

  • Weißt Du noch: die Bank am Waldesrande,
    als Dein Haupt auf meinen Knieen lag?
    Überm ganzen grüngeschmückten Lande
    strahlte glückbesonnt der Sommertag.
    Tolle Käfer summten durch die Gräser,
    still verloren plapperte der Bach.
    In dem fernen Wirtshaus machten Bläser
    einen altbekannten Opernkrach....

  • Wenn unsern Schlaf des fremden Meeres Chöre
    jetzt mit Musik der Ewigkeit umwehn,
    kann ich, solang ich Deinen Atem höre,
    des Heimwehs Leiden besser überstehn.
    Die fremde Sprache, die ich nicht verstehe,
    und das Befremdliche von Brauch und Laut:
    wenn ich in Deine guten Augen sehe,
    ist alles mir befreundet...

  • Die Straßen, die wir miteinander gehen,
    die Beete, deren Blumen wir uns zeigen,
    die Frühlingsvögel in den Blütenzweigen,
    was wir gemeinsam hören, schmecken, sehen,
    bleibt wie ein Band um unser beider Leben,
    und fängt auch meins allmählich an zu wanken,
    soll Deine Nähe bis zuletzt mir geben
    den Frieden...

  • Was wir teilten, Leid und Späße,
    Unerfreuliches und Zwist,
    wenn ich es nicht mehr besäße,
    weil Du mir entglitten bist,
    würde dunkel alles Leben,
    welk der Wiesen Gelb und Rot,
    fahl der Schmetterlinge Schweben,
    der Triumph der Berge tot.

    Wie das Kätzchen, das verlassen
    ...

  • Wenn Du mir fehlst, fehlt mir ein ganzes Leben:
    doch bist Du bei mir, mach ich Dir Verdruß.
    Wie sollst Du das Versäumte mir vergeben,
    ist alles immer nur ein Abschiedskuß?

    Wie sollst Du meiner treuen Liebe trauen,
    wenn sie sich nur im Trennungsschmerze zeigt?
    Daß meine Augen traurig nach Dir schauen,...