Nun will der Herbst mit welken Blättern
mir meine blasse Stirne kränzen,
wenn Nebel durch die Äste klettern
in grauen, wunderlichen Tänzen.
Fühlst du, wie in den Hauch von Küssen
ein Schauer fremder Nächte gleitet?
Und wie ein Wiederwandernmüssen
dir neue Wege vorbereitet?...
-
-
Ich hab im Traum geschrieben,
die Nacht war hell und heiß.
Mein Hassen und mein Lieben,
das wurde wach und weiß.
Und trat mir an mein Bette
Und hat mich leis berührt,
mir mit kristallner Kette
so Hand wie Herz geschnürt.
Ich hab das Aug' geschlossen,
ich... -
Das war ein seltsam Leben,
darin mein Schritt mich führt.
Sie hat, was ich gegeben,
mit keiner Hand berührt,
Nur mit den Fingerspitzen
hat sie es fortgetan,
dies alles zu besitzen,
es lag ihr nichts daran.
So seltsam ist das Ganze,
unsäglich schal und... -
Nun, Herz, sei stark, und lern vorübergehn -
es ist dir nicht bestimmt, in diesem Kreise
einst auszuruhn - es treibt dich auf die Reise -
und Perugina wird am Tore stehn.
Der Wind bewegt die holden Locken leise,
ihr süßes Antlitz läßt die Nacht nicht sehn -
und du wirst ihr (sei stark) den Rücken drehn... -
Im roten Abend ging mein später Schritt,
von ferne kreischten noch die Gassenhauer
zu meinem Ohr - erst an der weißen Mauer
des Parkes blieb ich stehn - und langsam glitt
mein Blick in dieses Abends süße Trauer,
verwundert, daß mein totes Herz es litt,
noch einmal aus verloschner Schönheit Schauer... -
Nun ist es Zeit - tritt ein - sieh, es ist Zeit -
oh, werde wach und reich mir deine Hände,
du - meiner letzten, schwersten Einsamkeit
wachsamer Geist, für den ich mich verschwende.
Den Gürtel löse auf - leg ab dein Kleid,
das Licht in meiner Lampe geht zu Ende.
Und über allen Dingen ruhlos glänzt
... -
Wundervoll gestirntes Schweigen
atmet süß in meine Ruh -
sieh: mir wird die Welt zu eigen
und ihr ganzer Sinn bist du.
Wie in kindischem Vergeuden
fing das Leben leuchtend an -
wie in Schmerzen, wie in Freuden
mir das klare Spiel verrann!
daß ich nun sie... -
So kam es, sieh: daß sich kein Weg mehr weist,
daß ich nun um verlorne Gärten klage -
o du: wie um des Herbstes bunte Tage
das Lächeln einer neuen Sehnsucht kreist -
In alten Worten schmied' ich neues Wissen
und deine Hände sind mein Paradies -
war dies der Sinn: was ich am Wege ließ,
zeigt... -
Wer fühlt die Zeit mit holden Händen rühren
an seiner Seele bunten Herbst? Tritt vor,
zärtliche Anmut! In den seligen Chor
zierlichster Freude will ich dich entführen.
Getreten kaum durch die erhellten Türen,
fühlst du, was einst dein Kinderherz verlor.
Reizender Wechsel zwingt dich stark empor... -
Erkennen wir, von Zweifel frei und Reue:
Gott gab uns dies: zu schweigen und zu reden.
O süßer Abend, Tau und Sommerfäden,
Libellen spiegeln sich in feuchter Bläue.
Prometheus steigt. Schon schließen sich die Wände,
Stauwerk des Sees winkt donnernd an sein Ohr.
Aus pfirsichfarbnem Himmel sinkt der Chor...