• Wir gingen still den Fluß entlang
    und sahen Schiffe ziehen,
    die ihren schnellen Reisegang
    sich von dem Winde liehen.

    Da fühlte doppelt ich das Band,
    das mich für immer bindet,
    und drückte zärtlich deine Hand,
    die es mit Blumen windet.

    Und löstest du die Fesseln jetzt...

  • Du bist am schönsten früh nach dem Erwachen.
    Auf Stirn und Wangen liegt ein rein Geleucht,
    wie Morgentau auf weißen Lilienbeeten.
    Die Sorgen, die der fromme Schlaf verscheucht,
    stehn ferne noch, und zögern nah zu treten.
    Was mir der Tag vorher an Blüten bot,
    und was der Traum mir pflückte zwischen Hecken,...

  • Hinterm Deich, weißt du, Schatz,
    hinterm Deich den Sonnenplatz?
    Überm Ginster, überm schwanken
    Hafer hin das Spiel der blanken
    Schmetterlinge. Jetzt ein Schrei:
    eine Möwe flitzt vorbei.
    Einmal auch, wie weit, weit her,
    dumpfer Ruderschlag vom Meer.

    Hinterm Deich, menschenfern,...

  • Das hab ich dir zu danken,
    daß du die grünen Ranken
    des Glücks zu einem Zelt mir biegst,
    davor du ohne Klagen
    getreu an allen Tagen
    als meines Friedens wache Hüterin liegst.

    Du hörst die leisen Klänge,
    die heimlichen Gesänge,
    und horchst mit einem halben Ohr hinein,
    ...

  • Du schläfst, und meine blöde Liebe
    darf sich auch ihrem Winkel wagen
    und über dich ihr zärtlich Nachtgebet
    mit leisem Mund und lautem Herzschlag sagen.

    Dem hellen Tag ist sie ein schreckhaft Kind
    und liebt Verstecke, hüllt sich gern in Schweigen,
    verschüchtert leicht, wo andre lärmend sind.
    ...

  • Schmale Wege gingen wir
    Hand in Hand,
    Schmetterling fingen wir
    hart an eines Abgrunds Rand.
    Und mit jedem Falter glaubten wir
    gleich das Glück, das Glück gefangen,
    doch die Finger nur bestaubten wir,
    und der schöne Schimmer war vergangen.

    Aber nie genug.
    Immer reizt...

  • Drüben du, mir deine weiße
    Rose übers Wasser zeigend,
    hüben ich, dir meine dunkle
    sehnsüchtig entgegenneigend.

    In dem breiten Strome, der uns
    scheidet, zittern unsre blassen
    Schatten, die vergebens suchen,
    sich zu finden, sich zu fassen.

    Und so stehn wir, unser...

  • Sieh, diese Lilie bring ich dir,
    und keiner Rose heiße Glut,
    nein, dieser Lilie weiße Glut
    und meine Liebe bring ich dir.

    Sieh in den keuschen Kelch hinein
    und weide dich an seinem Glanz,
    an seinem Glanz und deinem Glanz:
    kein Spiegelbild kann treuer sein.

    Und sieh...

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    1.
    Hallo, es wird Frühling!
    hallo, es ist März!
    hörst du den Sturm nicht,
    altes Herz?! und siehst du nicht:
    wie Tag um Tag nun immer heller
    die Sonne durch die Wolken bricht
    und wie es ringsum tropft und rinnt
    und wie es zu...

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    Hellblauer Himmel und Sonnenschein . .
    so will ichs haben, so muss es sein,
    wenn ich nach Zeiten voll Warten und Weh
    meine Liebste wiederseh!

    Hellblauer Himmel und Sonnenschein . .
    so will ichs haben, so muss es sein!
    Tal und Höhe in...