• Wie liegt das alles weit, so weit:
    Das kleine Haus am Tanngehege,
    die wundervolle Einsamkeit,
    das stille Glück versteckter Wege.

    Doch hab ich noch im Ohr den Gruß
    der Vögel, die im Garten sangen,
    und ist es mir, als wär mein Fuß
    erst gestern durch den Wald gegangen.

    ...

  • Wie schön, wie schön das stille Land,
    der stille Fluß im Abendschein.
    Ich lege fühlend Hand in Hand
    und sammle mich und denke dein.

    Die Wolken, die da oben stehn,
    von einem roten Gold umsäumt,
    die Wellen, die da unten gehn,
    von einem schwarzen Schilf umträumt,

    Sie...

  • Wenn die letzte Nacht sich weitet,
    kommt ein Engel auf die Erde,
    weiße Flügel ausgebreitet,
    paradiesische Gebärde.

    Stummes Winken. Und die Sterne
    tanzen um uns ihren Reigen,
    wie wir in die Sehnsuchtsferne
    hoch und höher aufwärts steigen.

    Und auf eines namenlosen...

  • Drei gelbe Margeriten
    in meinem grünen Glas
    nicken von schlanken Stengeln,
    eine Sense hör ich dengeln,
    ihr gelben Margeriten
    in meinem grünen Glas.

    Die lauen Lüfte wehen,
    in Sonne liegt das Feld,
    die Ähren alle biegen
    und beugen sich und wiegen
    sich wie...

  • Zu ihr! zu ihr! Es schlägt das Herz
    Mit dreifach schnellen Schlägen.
    O hätten Schwalbenflügel doch
    Die Sohlen auch, die trägen.

    Zu ihr! zu ihr! Schon bin ich da.
    Wird sie wohl meiner warten?
    Ich spähe um das Haus herum
    Und durch den ganzen Garten.

    Zu ihr! zu ihr! Um...

  • Wie manches Weib umfing ich schon in meinen Träumen,
    Das zu umarmen ließ am Tag die Scheu mich säumen.
    Gelegenheit verflog, die Frucht blieb ungepflückt,
    Was half's, daß mich im Schlaf ihr Schattenbild beglückt?
    Dich aber sah noch nie im Traum ich, wie im Wachen.
    Wo kamst du Hohe her, von welchem Strand den Nachen
    ...

  • Du fliegst dahin von Arm zu Arm,
    du tanzst so gern,
    dir werden Stirn und Wangen warm,
    es reißen sich um dich die Herrn;
    ich steh gelehnt am Pfosten
    auf eifersüchtigem Posten.

    Die hellen Flöten quälen mich.
    Du tanzst so gern,
    mir ist ein jeder Ton ein Stich.
    Bald...

  • Sternepflücken, Wolkenfangen,
    Immer dieses Glutverlangen,
    Unbefriedigt Narrentreiben.
    Willst ein Kind du ewig bleiben?

    Schon mit weiß durchwirkten Haaren,
    Und noch kein gesetzt' Gebahren?
    Immer dieses Glutverlangen,
    Sternepflücken, Wolkenfangen.

    ...

  • Kühn wollt' auch ich nach Ruhm und Ehren fliegen,
    Der Sonne nah in reinem Glanz mich wiegen,
    Wo königliche Vögel einsam schweben.
    Nun fesselt mir ein einziger Wunsch die Schwingen:
    Zu deinen Füßen sanft mein Lied zu singen
    Und meine Seele ganz dir hinzugeben.

    ...

  • Weist du noch? Am Brunnen war es,
    Und die blanken Wasser rauschten,
    Und am Marktplatz die Paläste
    Waren steife, stumme Gäste,
    Als den ersten Gruß wir tauschten.

    Westwind strich um alle Ecken
    Und ein Regen sprühte nieder;
    Gingen unterm Schirme weiter,
    Und dein Bäschen war...