• Heut hab ich einen Brief ausgesandt,
    Wie eine Möve,
    Zu dir.

    Die schwankenden Bäume,
    Die Hupfwellen am Ufer
    Und Wildrosen
    Warten.

    O sende eine Waldtaube!
    Einen wilden Schwan,
    Der mit stürmischem Flügel
    Dein Blatt mir zuwirft
    ...

  • Nur

    Ich will nicht viel - nein,
    Ich will nur deine Hand in meiner fühlen
    Und gläubig sein.

    Und aber - fühlen, wie verwandt
    Dein Herz in meinen Fingern zittert -
    O gib mir, gib mir deine Hand! (S. 162)
    ...

  • Hebe aus der Ferne deine Hände auf mein Haar,
    So bin ich wieder gut durchglüht,
    Und neue Frömmigkeit ersprüht.

    Ich bin so oft zum Seligsein bereit -
    Doch wieder wird mein Herz verstockt,
    Und ungewisse Trübe lockt,
    Und drängt mich nach dem Fall in Einsamkeit.

    Mein heißes Hoffen...

  • Jeder Schritt sagt deinen Namen,
    Jeder Blick träumt nach dem deinen;
    Sehnsucht macht die Füße lahmen,
    Wenn im Herbst die Wolken weinen,
    Regen über Blätter tropft,
    Und ein Herz sich müde klopft.

    Rosen gluten noch im Garten,
    Rosen, die um Frauen werben - -
    Auch die Rosen müssen...

  • Ich hätte dir eine Sonne schenken können
    Und den halben Mond
    Und zwei Hände voll Sternblumen -
    Aber du wolltest nicht.

    Nun ist die Sonne fortgeflogen,
    Die Sterne sind ausgestreut,
    Meine Hände sind leer -
    Und dich will ich nicht. (S. 165)...

  • So sitze ich auf dem Sofa im Dunkel
    Und sinne -
    Langsam verschwellen, verengen sich die Wände -
    Die Decke sinkt -
    Die lackierte Tür in der Ecke blinkt
    Sonderbar - -

    Mir ist, als wenn wer vor der Tür stände -
    Als wenn scheue Hände
    Klopfen wollen - -?

    Der...

  • Sanft strömt vom andern Ufer aus dem Wälderschweigen
    Über lichtbeglänzte Flut der Abend.
    Trunken schweift der Blick ins Weite,
    Steigt geöffnet in die wolkigen Gefilde,
    Taumelt in das grenzenlose Licht hinein -
    Und das Herz schwingt zitternd ein:
    Nur selig sein. (S...

  • Du hast mit leisem Finger
    An mein Herz gerührt,
    Und hast mit einem Blicke
    Mich ganz zu dir geführt,
    Daß ich nicht mehr ich selber bin
    Und nun mein Sinn
    Nur lebt in dir.

    Ich muß vor dir die Lider senken,
    Mein Herz summt immerzu -
    Ich kann jetzt nur an dich noch denken...

  • Laß sein, laß sein,
    Ich bin nicht dein.
    Mein Herz ist tot,
    Doch deins glüht rot
    Und weiß noch kaum von Liebe.

    Ich würde kalt
    (Sobald, sobald),
    So ohne Grund
    Von deinem Mund,
    Aus deinem Glücke sinken.

    Laß sein, laß sein -
    Ich bin...

  • Sie tranken Blut aus ihrer Schale - - -

    Der Feuerfunken in sie säte,
    Den sie als Herrin herbefahl,
    Der aufrecht sie mit Trotz verschmähte:
    Dem reichte sie den Giftpokal.

    Sie reichte ihm den schweren Becher,
    Er blickte kühl, blieb stumm und trank.
    Ihr Arm, der herrisch gab, ward...