• Aus den Wellen, aus dem Meer, dem rauschenden
    in die Liebkosung des Strands zurückzusinken
    liebst du - um im liebelauschenden
    Innern deines Herzens selig zu ertrinken. (S. 255)
    _____

  • Dein ist das Erwachen
    deiner Liebe Auferstehn
    in das große Lachen
    eines neuen Tags.

    Breite deine Arme
    aus in deiner Winde Wehn
    daß auch dich umwarme
    aller Glanz des Tags. (S. 255)...

  • Manchmal aus einsamer Traumfahrt
    fahre ich auf:
    Es regt sich Ulysses.
    Dann schreit sein Jammer nach dir -
    schreit nach der Göttin
    furchtbar vernehmlich.

    Doch keiner hört ihn.
    Das Leben geht weiter.
    So lautlos stirbt
    der Schrei eines Helden....

  • Auf hoher Insel
    steh ich alleine.
    Düne und Steine
    sind nicht zu befragen.
    Ewig zerrinnen
    Wellen und Sand.

    Aber die Göttin
    liebender Nächte
    tröstet den Frager
    und in der Seele
    öffnet sie innen
    Hafen und Land....

  • Sie macht das Schwere leicht
    und Allzuleichtes beschwert sie.

    Alles erhält ein süßes Gewicht
    zu ewigem Bleiben - doch ohne Beschwer. (S. 257)
    _____

  • Wo groß das Weite ist
    das Große weit,
    wo Meere in erhabner Einfachheit
    in Meere schreiten um sich zu genügen -
    da stand die Göttin in den Sternenflügen
    der hellen Nächte - und Ulyß bei ihr.

    Und was sie war das stand weithin vor ihr.
    Sie war es selbst worauf ihr Auge fiel:
    in alle...

  • Einst nach Umarmungen
    sind wir uns ferne.
    Einst nach Erwarmungen
    sind wir wohl Sterne.

    In die verwobenen
    Bahnen gebahnt:
    wir, die Erhobenen
    werden geahnt:

    "Dort die Erbarmende -
    das ist Kalypso."
    "Dort der Umarmende -
    das ist Ulyß...

  • Sie zu lieben -! Welches Schicksal
    ist in der Liebe den Menschen bereitet!

    Dies war Ogygia -
    aber Ogygia
    ist es nicht mehr.
    Mit fliehendem Mast
    und verlangendem Segel
    im Hafen das Schiff
    schreit nach der Fahrt.

    Taub ist alle Gewalt
    - außer der...

  • Mit dem Zweig von Blüten schwer
    und schwer von Morgentau
    schlag ich an deine Fensterwehr,
    du allerschönste Frau.

    Und hoch im Bügel heb ich mich
    und schwinge meinen Zweig.
    Da regnen Blüten über dich
    und über mich zugleich.

    Hinaus, hinaus! Zu Pferd, zu Pferde!...

  • Eine Frau bat einmal ihren Geliebten ihr von einem Wege
    in die Stadt eine Schachtel Konfekt mit nachhause zu bringen.
    Dem Mann gefiel der Wunsch der Frau nicht:
    seine Erfüllung erschien ihm zu gering. Er ging.
    Aber statt einer Schachtel Konfekt brachte er
    der Geliebten einen...