•      „Donna Clara, Donna Clara!
    Heißgeliebte langer Jahre,
    Hast beschlossen mein Verderben,
    Hast beschlossen ohn’ Erbarmen.

    5      Donna Clara, Donna Clara!
    Ist doch süß die Lebensgabe!
    Aber unten ist es grausig,
    In dem dunkeln, kalten Grabe.

         Donna Clara! Freu’ dich, morgen
    10 Wird Fernando, am Altare,
    Dich als...

  •      In dem abendlichen Garten
    Wandelt des Alkaden Tochter;
    Pauken- und Trommetenjubel
    Klingt herunter von dem Schlosse.

    5      „Lästig werden mir die Tänze
    Und die süßen Schmeichelworte,
    Und die Ritter, die so zierlich
    Mich vergleichen mit der Sonne.

         „Ueberlästig wird mir Alles,
    10 Seit ich sah, bei’m Strahl des Mondes,...

  • [40] DORFSONNTAG

    Im Wirtshaus auf den blanken Dielen
    schwingt sich die Jugend frisch und laut,
    des Burschen Hand, so hart von Schwielen,
    drückt die des blonden Mädchens traut;
    5 [...

  • [173] Drachenfels.

    Wo hoch empor die sieben Kuppen ragen –
    Die das Gebirg auf festem Scheitel trug,
    Gleich Kronen, die sie auf den Häuptern tragen,
    Und die der Sturm der Zeit herunterschlug –
    5 Ruinen...

  • [44] Herz, laß dies Zweifeln, laß dies Klauben,
         Vor dem das Beste selbst zerfällt,
    Und wahre Dir den Rest von Glauben
         An Gutes noch in dieser Welt.

    5 Schau hin auf eines Weibes Züge,
         Das lächelnd...

  • [156]

     Drei Ringe.
     Eine Abend-Elegie.

     Leitspruch: Neue Ziele,
     neue Gefühle:
     neue Riegel.
     Flügel! Flügel!

    5 Ihr Ringe, drei Ringe, um Einen Finger,
    und jeder ein toter, gebrochener Schwur,...

  • [63] Dreihundertmal.

    Dreihundertmal hab’ ich gedacht:
    Heute hast Du’s gut gemacht,
    Dreihundertmal durchfuhr mich das Hoffen:
    Heute hast Du ins Schwarze getroffen,
    5 Und dreihundertmal vernahm ich den Schrei
    ...

  • Drittes Fragment.

    „Ist doch die Dämmerung schön — von ihren Armen umschlungen,
         Zieht sich das tiefe Gemüth gern in sich selber zurück,
    Gern ergießt sich das Herz, das volle, in trauten Gesprächen,
         Und es ergründet der Freund besser des Redenden Wort.
    5 Was die Vergangenheit gab, der Schmerz und die Freude, sie nahn sich
         In der Dämmerung...

  •      Du bist wie eine Blume,
    So hold und schön und rein;
    Ich schau’ dich an, und Wehmuth
    Schleicht mir in’s Herz hinein.

    5      Mir ist, als ob ich die Hände
    Auf’s Haupt dir legen sollt’,
    Betend, daß Gott dich erhalte
    So rein und schön und hold.